Montag, 19. November 2018

Jüdische Stimme: Offener Brief an den kanadischen Premierminister Justin Trudeau / Gedenktafel in Wallhausen zur Judenverfolgung


        das gehört alles mal irgendwie aufgearbeitet

   evtl. kann die jüdische Stimme unter diese Posts einen Kommentar schreiben


FAZ: ...wenn wir Juden weiter behaupten....

die Verbrechen der khazarischen Mafia

HP vom Zentralrat der Juden, vor der Schoa lebten 500.000 bis 600.000 Juden in Deutschland

Gedenktafel in Wallhausen zur Judenverfolgung - mit Anmerkungen von Josef Knichel

mit Hass vergiftet man sich selbst - Befreiung von Auschwitz

Dr. Hans Penner zum "Holocaust"

Israel soll Deutschland und Iran atomar vernichten - ein Fall für die Staatsanwaltschaft

Jutta Ditfurth, Ihre adlige Vorfahren und "die Juden"

Ritualmorde, die Hochfinanz und der "Holocaust"

G. Koch zum Thema "Antisemitismus"

Daniel Cohn-Bendit: Zionisten sind Terroristen

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Offener Brief an den kanadischen Premierminister Justin Trudeau 

Auszug:

 

Offener Brief an den kanadischen Premierminister Justin Trudeau

English follows below
Sehr geehrter Herr Premierminister Trudeau,
Am 7. November hielten Sie eine Rede im kanadischen Parlament und formulierten eine offizielle Entschuldigung für die Weigerung der kanadischen Behörden, ein Schiff mit jüdischen Flüchtlingen, die St. Louis, im Jahr 1939 in Kanada einen Hafen anlaufen zu lassen. Das Schiff musste nach Europa zurückkehren und viele seiner Passagiere wurden in der Folge von den Nazis ermordet.
Ihre Entschuldigung richtete sich an die Passagiere der St. Lewis, an ihre Familien und an die Überlebenden. Wir sind deutsche Juden und Jüdinnen, die in Deutschland leben, und wir alle hatten Familienmitglieder, die von den Nazis ermordet wurden, die aus Europa flüchten wollten und denen die Hilfe auf ihrer verzweifelten Flucht in die Sicherheit verweigert wurde. Ihre Entschuldigung war an uns adressiert und obwohl sie freundlich formuliert war, weisen wir sie zurück.
Sie haben Recht, dass Kanada eine moralische Verpflichtung hatte, wie jedes andere Land auch, der St. Lewis eine Zuflucht anzubieten und auch den anderen Menschen, die vor dem Nazi Terror fliehen mussten. Und Sie haben Recht, dass eine Entschuldigung für die Entscheidung der kanadischen Behörden schon lange überfällig war, dafür, dass sie ihre Grenzen geschlossen haben und passiv geblieben sind angesichts der unvorstellbaren Grausamkeiten, die an den Mitmenschen verübt wurden.
Wir sind allerdings enttäuscht, dass Sie Ihre Rede nicht nur für eine Entschuldigung benutzt haben, sondern auch für ein opportunistisches und durchsichtiges Manöver, die Sympathie von pro-israelischen Gruppen und der israelischen Regierung zu gewinnen.
Sie haben eine unbegründete Kritik an der BDS Bewegung (Boykott, Deinverstition und Sanktionen), die für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen wurde, formuliert, so als ob sich jüdische Studenten durch BDS an kanadischen Universitäten unerwünscht fühlen müssen. Sie konnten kein einziges Beispiel und keinen Beweis für diese Diffamierung beibringen. Sie haben nicht erwähnt, dass viele jüdische Überlebende des Holocausts und ihre Nachkommen BDS unterstützt haben und es weiter tun. Diese Menschen haben eine universale Lektion aus den Verbrechen der Nazis gegen die Menschlichkeit gelernt und sich dafür entschieden, für alle Opfer von Rassismus einzutreten, wer und wo sie auch immer sind. Die BDS Bewegung hat nichts mit den Verbrechen des Holocausts zu tun und mit der Gleichgültigkeit der kanadischen Regierung angesichts der menschlichen Leiden während des Zweiten Weltkriegs.
Ebenso unnötig war Ihr Kommentar zum Existenzrecht Israels, eine Ermutigung für pro-israelische Gruppen. Versuchen Sie nicht, die Verantwortung für den Schutz von Juden vor Rassismus der israelischen Regierung zu übertragen. Sie repräsentiert nicht alle Juden. Die Existenz des Staates Israel ist nicht entscheidend für das Recht der Juden, in ihren Ländern sicher zu leben und Schutz zu erhalten, wenn sie verfolgt werden. Das gilt für 1939, als es noch keinen Staat Israel gab und auch für heute.
Sie haben das Massaker in der Tree of Life Synagoge in Pittsburgh erwähnt, wo elf Juden ermordet wurden. Die Halbwahrheiten, die Sie aussprechen, entlarven, dass Ihre politische Agenda nichts zu tun hat mit dem Recht der Juden, in Sicherheit zu leben. Sie stellten fest, dass die Opfer des Massakers ermordet wurden, „weil sie Juden waren“, haben aber nicht den zweiten Grund erwähnt, den der Mörder selbst vor seinem Angriff auf Twitter verbreitet hat: weil die Organisation HIAS, die in der jüdischen Gemeinde von Pittsburgh beheimatet ist, sich für die Unterstützung von Flüchtlingen einsetzt. Die Juden in Pittsburgh weigern sich, die Augen zu verschließen und ihre Türen zu versperren, wenn Menschen vor Krieg, ethnischer Säuberung und vor Katastrophen fliehen. Für ihr Engagement, so wie es Kanada 1939 hätte tun müssen, wurden sie ermordet.
Der israelische Botschafter, Ron Dermer, wiederholte Trumps entsetzliche Feststellung des „Schuld gibt es auf beiden Seiten“. Wenn Sie das Pittsburgh Massaker durch einen rechtsextremen, weißen Nationalisten unmittelbar nach dem Absatz erwähnen, in dem Sie die BDS Bewegung beschuldigen, jüdische Studenten angeblich für „unerwünscht“ zu erklären – bewegen Sie sich selbst in dem „Beide Seiten“ Muster, das Rassismus und Antisemitismus legitimiert, indem Sie es auf dieselbe Stufe stellen wie die Bewegungen, die sich für Gleichberechtigung und Menschenrechte einsetzen, wie z.B. BDS.
Wir warten immer noch auf eine ehrliche Entschuldigung, die sich an uns richtet, die jüdischen Gemeinden in der ganzen Welt und nicht an die israelische Regierung, welche selbst eine rassistische Politik betreibt und die selbst die Türen für Kriegsflüchtlinge verschließt. Ihre Entschuldigung vom 7. November war nicht überzeugend und wir können sie nicht akzeptieren.
Hochachtungsvoll
Shir Hever im Namen der  Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost

Aus dem Englischen: Rudolf Scholten

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