Weih Nachten:
aus Wikipedia:.... Die Weihnachtszeit unterteilt sich in eine vorweihnachtliche Buß- und Fastenzeit (Adventszeit) sowie eine weihnachtliche Freudenzeit. Nach dem letzten Sonntag des Kirchenjahres beginnt mit dem ersten Adventssonntag das neue Kirchenjahr. Die Weihnachtszeit endet je nach Konfession am Fest der Taufe des Herrn (Sonntag nach dem 6. Januar) oder am Fest der Erscheinung des Herrn (am 6. Januar)...
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Rauhnächte - 24. Dezember bis 5. Januar
Mindestens 12 Rauhnächte
Die Rauhnächte waren bei unseren Vorfahren
Heilige Nächte. In
ihnen wurde möglichst nicht gearbeitet, sondern nur gefeiert, wahrgenommen
und in der Familie gelebt. Es gibt 12 Rauhnächte! Diese Rauhnächte
gingen immer von Nacht zu Nacht. Also von 24.00 Uhr an Heilig Abend, der "Mutternacht" bis
24.00 Uhr am 25. Dezember - das war die erste Rauhnacht. "Nacht" deswegen, weil wir uns nach dem keltischen Jahreskreis in der Jahresnacht befinden. Somit ist der ganze Tag "Nacht". Und die letzte Rauhnacht endet um 24.00 Uhr am 5. Januar. Diese Nacht ist wieder eine besondere Nacht, die Perchten-Nacht, wo an vielen Orten in Bayern und Österreich Perchtenläufe abgehalten werden.
Danach ist dann Heilig-Drei-König, das Fest, das auch Epiphaniea, "Erscheinung", genannt wird.
Es gibt aber auch Varianten von z.B. 13 Rauhnächten, weil man davon ausgehen kann, daß die alten keltischen Stämme sich nach dem Mond richteten und 13 Mondmonate hatten.
Und dann gibt es noch besondere Variante, daß die Rauhnächte an der Wintersonnwende beginnen, sprich am 21. Dezember mit der Thomasnacht. Der Name Thomas bedeutet übersetzt "Zwilling". Das ist deshalb interessant, weil der Apostel Thomas auch als Zwilling von Jesus angesehen wurde. Und sind nicht die Sonnwenden auch eine Art von Zwillingen: Sommersonnwende und Wintersonnwende.
Und über vielen Kirchenportalen kann man heute noch 2 Wölfe oder Wolfsdrachen (=Zwillingswölfe) sehen, die für die Sonnwenden stehen. Sie stehen sich gegenüber, und der eine bedeutet die Zeit vor der Sonnwende und der andere die Zeit nach der Sonnwende.
Die Anzahl der Rauhnächte kann im letzteren Fall variieren, und es ist eine Frage der Wahrnehmung, wie lange eine Rauhnacht geht. Bei dieser Wahrnehmung geht es um Zeitqualitäten, bei denen man oft sher genau spürt, daß diese Rauhnacht evtl. auch 2 Tage geht und einen größeren Zeitraum einnimmt als eine andere. Und diese Wahrnehmung ist wiederum wichtig für die Deutung und Zuordnung der Monate des folgenden Jahres.
Deutungssysteme
Die Alten benutzten jede dieser Rauhnächte für
einen Monat des Jahres zum Deuten und Orakeln. Somit steht die erste Rauhnacht
für
den Januar, die zweite für den Februar und so fort. Sie beobachteten
alles: Wetter, wie das Essen geschmeckt hat, ob gestritten wurde oder ob
es friedlich zuging. Ob an diesem Tag alles glatt lief oder es Probleme
gab. Und wenn ja, welche Probleme usw. Alles, auch das noch so Unwichtige,
hatte eine Bedeutung. Und wer es verstand, der konnte den dazugehörigen
Monat im Vorhinein deuten. Man konnte das Ganze auch noch weiter diferenzieren.
So waren immer zwei Stunden einer Rauhnacht stellvertretend für einen
kommenden Monat. Die ersten beiden Stunden von 0.00 Uhr bis 2.00Uhr in
der Nacht standen immer für den Januar, die nächsten zwei für
den Februar und so fort bis zu den letzten beiden Stunden, die für
den Dezember standen. Und das jeden Tag.
Verwandlungstage
Dann gab es besondere Tage, wie der 28. Dezemberan hatte
die ersten drei Tage nur Streit, das Wetter war grauenvoll usw., dann
hatten man am 28. Dezember) dem Tag der Kinder, die Möglichkeit, alles wieder
gut zu machen und aufzulösen. Dazu war es wichtig, sich alles nochmal
genau vorzustellen und dann in weißes Licht zu tauchen oder in violettes
und es verwandeln zu lassen in etwas Positives. Das gleiche konnte man
am Ende auch nochmal machen - also am 5. Januar, dem Hohen-Frauen-Tag.
Darum wurden diese Rauhnächte vorsichtig und wachsam begangen, da
sie das ganze kommende Jahr in sich bargen und jeder selber dafür
verantwortlich war, wie er die Weichen stellte.
Perchtenumzüge
In der letzen Nacht, dem 5. Januar, wurde das ganze Haus, die Ställe
und mancherorts auch rund ums Grundstück herum ausgeräuchert.
Es gab auch an vielen Orten in dieser Zeit wieder die schon erwähnten
Perchtenümzüge - die Wilde Jagd darstellend mit Dämonen,
Geistern und bestimmten Tieren und der Percht als Wintergöttin. Dahinter
stand, wie in vielen Traditionen der Schamanen auch, daß diese Geister
eigentlich vertrieben werden sollten, damit sie einen nicht befielen mit
Krankheiten und Tod. Das ist ja auch das, was die Schamanen in allen Traditionen
versuchen, sich in die Welt der "Geister und Dämonen" zu
versenken, um dort die krankheitsbringenden Wesenheiten zu konfrontieren.
Das ist nicht nur einfach eine Theorie und was uraltes, wie Märchen
und Mythen, sondern das ist etwas, was auch heute noch in unseren Seelen
wirkt und wo wir oft niemanden haben, der das zu verstehen weiß und
damit umgehen kann. Dann werden die Menschen krank, haben Depressionen usw.
und keiner weiß so recht, warum.
Begegnungen
Wolf-Dieter Storl schreibt in seinem Buch: "Naturrituale" über
eine solche Begegnung mit diesem Wilden Heer zu Winterzeit: "Wir wohnen
abgelegen, fern von jedem Dorf ... In den Wintertagen, wenn wir eingeschneit
sind und es ganz still ist, da kommt es gelegentlich vor, daß sich
in den Momenten zwischen Schlafen und Wachen eigenartige Wesen zeigen.
Oft sind sie buckelig und verkrüppelt, manchmal jedoch verführerisch
schön; ihre Gesichter erinnern an die Perchten und Masken der alemannischen
Fasnacht, an tibetische Dämonenmasken oder an die "Falschen Gesichter",
mit denen die Irokesen die Krankheitsdämonen darstellen. Sie sind alle
irgendwie leidend, es fehlt ihnen etwas, zugleich sind sie erschreckend
und furchterregend. Wenn ich diese Entitäten wahrnehme und dabei Angst
bekomme oder gar gegen sie ankämpfe, dauert es erfahrungsgemäß nicht
lange und ich oder jemand im Haus oder Stall wird krank. Es ist besser,
wenn ich den Mut fasse, ihnen zu sagen, sie sollen weiterziehen. "Wohin
sollen wir ziehen!", fragen sie meist mit rauhen Geisterstimmen. Da
sag ich: "Zieht nach Osten, geht ins Licht, der Heiland kann euch geben,
was euch fehlt!" Manchmal klagen sie: "Aber wir haben kein Reisegeld." Dann
gebe ich ihnen einen Kupferpfennig. Mit ihrem Glückspfennig ziehen
sie weiter, und das Haus bleibt vor einer Krankheit verschont. Nach solch
einem Besuch räuchern wir oft mit Beifuß, Wacholder und Mariengras,
um die Atmosphäre zu reinigen."
Traum und Wirklichkeit
Und dann beschreibt er noch ein weiteres Beispiel
einer solchen Begegnung: "In
der Nacht träumte ich, daß eine Gruppe recht wilder, verwegener
Wanderer ins Haus hereinspazierte. Ich stellte mich ihnen in den Weg, als
sie durch die Tür ins Haus drangen: "He, was soll das, was macht
ihr!" Aber sie ließen sich nicht aufhalten, sie spazierten munter
an mir vorbei. Ich regte mich aber nicht sonderlich auf und gab mich eher
freundlich. Einer berührte mich. "Du hast erhöhte Temperatur",
sagte er.Als ich kurz darauf aufwachte, war mir tatsächlich heiß, und die Haut war feucht. Nun wußte ich, das war kein gwöhnlicher Traum, sondern ein Besuch. Naturgeister, die mit dem starken Schneefall über das Land zogen, sind mir duch Leib und Seele spaziert. Ihre Berührung war ein Geschenk. Ich konnte es nehmen, wie ich wollte. Es war wie des Messers Schneide - so oder so: Entweder ich würde physisch krank werden, bekäme Fieber, oder ich würde mich beim Schreiben mit dem Feuer der Inspiration erhitzen und etwas Schönes herüberbringen, eine echte MÄR (althochdeutsch, "eine Botschaft aus übersinnlichen Welten", im Sinne von Luthers Weihnachtslied: "Vom Himmel hoch, da komm ich her, ich bring euch gute, neue Mär"). Wenn ich Angst gehabt hätte, ihnen die Gastlichkeit verwehrt oder den Besuch einfach nicht bewusst erlebt hätte, wäre ich wirklich krank geworden und hätte wohl die Woche im Bett verbringen müssen. Aber ich nahm es nicht auf körperlicher Ebene an, sondern als Feuer der Begeisterung."
Masken nach Geistern geformt
Die zu bestimmten Jahreszeiten durchziehenden
Naturgeister sind weltweit bekannt. Überall werden sie auf ihrem Durchzug
zur Kenntnis genommen, mit Festen und Ritualen gewürdigt und dann aber
immer jenseits der Dorfgrenze oder auch Grundstücksgrenze hinauskomplimentiert.
In traditionellen Gesellschaften trägt man Masken, die exakt den visionär
geschauten Geistern entsprechen. Im Salzburgischen gibt es immer noch Perchtenumzüge
zur Rauhnachtzeit. Auch das Bärbeletreiben und Klossatreiben trägt
diesen Geist. Auch die Fasnacht ist eine solche Zeit. Die Geister kommen
vom "Jenseits", von außerhalb der gesitteten normalen
Gesellschaft. Sie kommen aus dem Wald und der Wildnis, aus den Bergen,
Seen und Sümpfen, auch analog zu verstehen als Seelenbilder. Auch
Verstorbene sind dabei. Und wilde Tiere. Auch diese werden in den Umzügen
dargestellt. Es ist eine starke ungezügelte Naturenergie, die sie
mitbringen. Storl schreibt: "Eine Energie, die ausgelassen, geil
und fruchtbar macht, aber auch genauso leicht das Gleichgewicht stört
und krank machen kann. Die Geister bringen kreatives Chaos, aus dem -
so oder so - Neues entstehen kann."
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