siehe dazu auch:
die Manipulation der "Götter" - die Verlagerung Gottes ins außen
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Quelle: Kirche im SWR
Buch,
Kind, Muschel damit wird er häufig dargestellt: Der Heilige Augustinus.
Eine seltsame Kombination. Buch ist klar. Er ist einer der
bedeutendsten Theologen der Christenheit – ein so genannter
Kirchenvater. Er lebte im vierten und fünften Jahrhundert, von ihm sind
über 100 Bücher, etwa 1000 Predigten und gut 200 Briefe überliefert.
Seine Werke gelten als Grundlage der abendländischen Theologie. Von
daher ist es verständlich, dass er gerne mit einem dicken Buch in der
Hand dargestellt wird.
Aber was soll das Kind mit der
Muschel? Dazu gibt es eine schöne Geschichte: Augustinus geht am Meer
spazieren. Er arbeitet gerade an einem Buch über das Geheimnis Gottes.
Da sieht er ein Kind. Es hat ein Loch in den Sand gegraben. Mit einer
Muschel in der Hand läuft es immer wieder zum Meer, schöpft Wasser und
gießt es in dieses Loch. Augustinus beobachtet das Kind und fragt nach
einer Weile: „Was machst du denn da?“ „Ich schöpfe das Meer in dieses
Loch!“ antwortet das Kind. „Du Narr“ meint daraufhin Augustinus, „du
kannst doch das große weite Meer nicht in dieses kleine Loch füllen.“
Das Kind schaut daraufhin den großen Augustinus durchdringend an und
sagt: „Aber Du bildest dir ein, dass große Geheimnis Gott in deinem
kleinen Kopf erfassen zu können.“
Ich liebe diese Geschichte und
finde es gut, dass der Heilige Augustinus nicht nur mit dem Buch,
sondern auch mit dem Kind mit der Muschel dargestellt wird. Das Buch
steht für die vielen klugen Versuche des Augustinus, Gott erfassen zu
wollen. Und die Geschichte vom Kind mit der Muschel steht dafür, dass
alles theologische Reden von Gott – und sei es noch so gescheit – seine
Grenzen hat. Es Gott nie ganz erfassen kann. Eine tröstliche Geschichte
für alle, die mit ihrem Denken, Reden und Grübeln über Gott einfach
nicht weiterkommen. Eine tröstliche Geschichte auch für mich.
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