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Sonntag, 2. September 2018

heute um 20.15 Uhr im SWR: Hexenverfolgung im Südwesten

                siehe dazu auch:

Gebet der Mütter für den Frieden

wer verfolgte die Hexen / Hebammen und warum ?


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Quelle: SWR

Hexenjagd

Die Hexenverfolgung im Südwesten

Doku

  • Sonntag 2.9.
  • 20:15 - 21:00 Uhr
"Brennen, bis die Seele frei ist"
In Ravensburg werden an einem Abend im Oktober 1484 zwei junge Frauen zum Scheiterhaufen gebracht. Sie sollen Hexen sein. Die beiden sind rechtskräftig verurteilt – wegen gefährlicher Hexerei und Buhlschaft mit dem Teufel – "zu brennen, bis ihre Seele frei ist". Unter der Folter haben die Frauen gestanden. Nun erwartet sie ein grauenvoller Tod. Beide Frauen gehören zu den frühen Opfern einer unheilvollen Entwicklung, die bald ganze Landstriche erfasst: der Hexenverfolgung. In den folgenden 200 Jahren werden über 50.000 Menschen in Europa verfolgt, gefoltert und hingerichtet, weil sie angeblich Hexen sind. Im Südwesten gehören Ravensburg und die Bodenseeregion sowie der Trierer Raum und Ellwangen zu den Zentren der Hexenverfolgung.
Inquisitor Heinrich Kramer – beseelt und besessen
Befeuert wird die Hexenverfolgung durch den Dominikanermönch Heinrich Kramer aus Schlettstadt, heute Sélestat, im Elsass. Er ist besessen von der Idee, dass die Hexen Teil einer satanischen Verschwörung sind, und macht es sich zur Lebensaufgabe, sie zu vernichten. Er glaubt, die Hexen hätten sich zusammengeschlossen, um die Welt zu zerstören.
Der "Hexenhammer"
Um die drohende Apokalypse zu verhindern, verfasst Kramer ein Buch, das Anleitung für die Hexenverfolgung in der christlichen Welt werden wird: Malleus Maleficarum – der Hexenhammer. Es liefert Erklärungen für das Rätselhafte im Alltag der Menschen und schildert detailliert, was Hexen tun, wie man Hexen erkennt und wie man ihnen den Prozess macht. Die Erstauflage erscheint 1486, danach verbreitet sich das Werk dank der neuen Technik des Buchdrucks in rasender Geschwindigkeit in ganz Europa. Trotz öffentlich vorgetragener Kritik nährt Kramers Werk die Angst vor den Hexen, die sich im Zuge der Klimaverschlechterung während der Kleinen Eiszeit ab Mitte des 16. Jahrhunderts zu einer regelrechten Hysterie ausbreitet. Hexen werden nun als Sündenböcke für Hungersnöte, Naturkatastrophen, Krankheiten, Seuchen oder andere Unglücke verantwortlich gemacht.
Flächenbrand Denunziation
Fast alle, die angezeigt und verhört werden, gestehen unter Folter, Hexen zu sein – und denunzieren auch andere. Das gilt auch im Fall der Familie Meisenbein aus Ruwer bei Trier, das 1587 von der Hexenverfolgung erreicht wird. Dabei entsteht eine unaufhaltsame Dynamik, der ganze Familien zum Opfer fallen. In vielen Gemeinden hört die Verfolgung erst auf, als die Hinrichtungswellen zu schweren wirtschaftlichen und sozialen Problemen führen.
Opfer und Täter
Der Film begibt sich auf die Spuren der Hexenverfolgung und zeigt mit Spielszenen aus dem Wirken und Schicksal der Protagonisten, wie aus unbescholtenen Bürgern Opfer und Täter wurden. Dazu wurden Archive geöffnet und der Lebensweg der vermeintlichen Hexen aus den heute noch verfügbaren Quellen nachgezeichnet. Zitate aus den Unterlagen der Hexenprozesse machen nachvollziehbar, wie es zu dieser Hexenhysterie kommen konnte.
(Senderinfo)
Gäste: Autor: Roland May

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