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Dienstag, 2. Oktober 2018

SWR 1 Anstösse; Den "Gegner" für sich gewinnen - „Sei deinem Gegner wohlgesonnen“. Diesen Ratschlag gibt Jesus seinen Zuhörern

                 siehe dazu auch:


Tempel der Heilung

Dualität überwinden, neues bewusstsein - das Templerkreuz

hooponopono - heile dich selbst und heile die Welt

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Quelle: kirche-im-swr.de


„Sei deinem Gegner wohlgesonnen“. Diesen Ratschlag gibt Jesus seinen Zuhörern. Ich finde, das ist genau das Gegenteil von dem, was ich sonst erlebe. Normaler Weise mag ich meine Gegner nicht besonders. Ich möchte stärker sein. Vielleicht auch, dass er bezahlen muss für all das, was er mir angetan hat. Wieso sollte ich meinem Gegner wohlgesonnen sein?
Im Alten Testament findet sich dazu eine Geschichte: König Saul der erste König Israels, bekommt Gerüchte zu hören, dass David, einer seiner Schützlinge, ihn vom Thron stürzen will. Saul ist eifersüchtig auf den jungen und erfolgreichen David. Er beobachtet ihn seit langem argwöhnisch, deshalb schenkt er diesen Gerüchten gerne Gehör.
Kurz entschlossen trommelt er einen Trupp zusammen, um David zu suchen und aus dem Weg zu räumen. An einem Abend ist Saul müde von der Suche. Er will sich in einer Höhle ausruhen und schläft ein. Er ahnt nicht, dass sich David und seine Freunde genau in dieser Höhle versteckt haben. „David, dass ist die Chance! Jetzt kannst Du Saul besiegen!“ flüstern die Freunde. Doch David entscheidet anders. Er schleicht sich an Saul heran und schneidet nur einen Zipfel von seinem Gewand ab.
Als Saul erwacht und die Höhle verlässt, läuft David ihm hinterher und zeigt ihm den Zipfel. Und er fragt ihn: „Saul, warum vertraust du auf Gerüchte? Ich bin nicht gegen dich!“ Saul ist beschämt und erkennt, dass David ihn verschont hat. „Wann hat es das schon einmal gegeben, dass einer seinen Feind im Guten gehen lässt?“
Für mich zeigt die Geschichte vor allem eins: Ich kann meine Stärke auch ohne Gewalt beweisen. David ist der Stärkere, weil er auf seine Stärke verzichtet. Er hat Sauls Schwäche nicht kaltblütig ausgenutzt. Er hat seine Macht genutzt, um seinen Gegner zum Freund zu machen. Er war Saul wohlgesonnen, und das hat ihn verändert
Vielleicht komme ich manchmal weiter, wenn ich aufhöre zu kämpfen und stattdessen dem etwas Gutes tue, der etwas gegen mich hat. So wie David. „Sei deinem Gegner wohlgesonnen.“ Jesus will mir zeigen, wie ich aus der Spirale der Gewalt herausfinden kann. Und das tut mir gut.


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