Quelle: bibelkommentare
Warum wird die Feindschaft gerade zwischen der Frau und der Schlange aufgestellt? |
Bibelstelle(n): 1. Mose 3,15
Zunächst
möchte ich auf Ihre zweite Frage eingehen. Mit dem „Samen“ der Frau
sind ganz einfach ihre Nachkommen gemeint. Diese Ausdrucksweise wird in
der Bibel mehrfach verwendet (z.B. 1. Mo 12,7; 17,19; 26,4; Rt 4,12; Gal 3,16;
u.a.). Mit dem Samen der Schlange werden alle gefallenen Engel, die dem
Teufel dienen, vor allem natürlich auch er selbst, gemeint sein.
Zwischen diesen beiden Seiten besteht seit dem Sündenfall eine
Feindschaft. Der Teufel versucht beständig, die Menschen zum Sündigen zu
verleiten, um sie so von den Segnungen und der Gemeinschaft mit Gott
abzubringen.
Nun zur eigentlichen
Frage: Warum wird die Feindschaft zwischen der Frau und der Schlange
aufgestellt? Das wird, denke ich, aus zwei Gründen getan: erstens, weil
Satan in der Schlange gerade die Frau verführt hatte (und nicht
den Mann; der Mann wurde von der Frau dazu verleitet), und zweitens,
weil die Frau bildlich gesprochen für alle ihre Nachkommen, also alle
Menschen überhaupt, steht. In Vers 20 heißt es, dass sie die „Mutter
aller Lebenden“ ist. Wenn sie genannt wird, dann wird Adam dadurch nicht
direkt ausgeschlossen; sie hatten beide gesündigt und sind dadurch
beide unter den Fluch gekommen, genauso ihre Nachkommen.
Übrigens
finden wir in diesem Vers einen versteckten Hinweis auf den Herrn
Jesus. Zum Schluss des Verses heißt es, dass der Same der Frau den Kopf
der Schlange zermalmen wird. Das hat der Herr Jesus getan, als er am
Kreuz auf Golgatha für uns den Sieg erkämpfte. Dort hat er die Schlange,
den Teufel (vgl. Off 20,2) für immer besiegt und den Weg zu Gott wiederhergestellt. Siehe Hebräer 2,14.15:
„... damit er [der Herr Jesus] durch den Tod den zunichte machte, der
die Macht des Todes hat, das ist den Teufel, und alle die befreite, die
durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen
waren.“ Er hat diesen Bruch der Beziehung des Menschen zu Gott repariert
und nun kann jeder Mensch, der im Glauben zu ihm kommt, Vergebung
seiner Sünden erhalten und zurück in die Gemeinschaft mit Gott gelangen.
Johannes Runkel
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