Museum Schlosspark | Stadt Bad Kreuznach
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Bild: Vorderansicht des Schloßparkmuseums Das Schlossparkmuseum, ehemals Herrenhaus des Gutes, in dem die prägende Innenausstattung des 19.
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Auszug:
LANDSCHAFTEN DES 1. WELTKRIEGS
Bilder und Installationen von Geert Koeverts
In der aktuellen Kunst spielt der Krieg keine große Rolle. Eine Ausnahme bildet der niederländische Künstler Geert Koevoets (geboren 1957, Etten-Leur). Er beschäftigt sich seit 1997 – und damit mehr als zwanzig Jahren – intensiv mit dem Ersten Weltkrieg. Es hätte auch ein anderer Krieg sein können, wäre da nicht seine Reise durch West-Flandern (Belgien) gewesen. Flandern bildete eines der Hauptkriegsschauplätze der Zeit von 1914-18, was bis heute die Landschaft prägt. Die Faszination dieser Landschaft und Orte wie Ypern weckte sein Interesse. Geert Koevoets setzt sich seitdem mit dem Ersten Weltkrieg in künstlerischer Weise auseinander. Landschaft und Krieg sind seine Themen.
In dem Werk von Geert Koevoets stehen mit dem Krieg der Mensch und seine Handlungen zentral. Diese werden nicht beschönigt, sondern treten den propagandistischen Intentionen entgegen.
Geert Koevoets ausgestellte Kunst nutzt historische Kriegsfotos – oft Propagandafotos – als Basis für seine eigenen Bildaussagen. Diese sind effektvoll und entlarvend zugleich, wodurch das vermeintlich neutrale und dokumentierende Foto eine anderes wird und wohl eher der damaligen Kriegsrealität entspricht. Die überdimensionale Vergrößerungen, eine fast lebensgroße Wiedergabe der bombardierten Landschaften, ausradierte Dörfer sowie Schützengräben, vermittelt eher einen wirklichkeitsgetreueren Blick und sicherlich einen bedeutend emotionaleren Zugang wie die vermeintlich harmlosen Propagandafotos.
Der englische Soldat im zerbombten Schützengraben, wo ein Bajonett eines Gefallenen(?) im linken Bildteil eine visuelle Anziehungskraft und erzählerische Wirkung bei dem Betrachter entfaltet (Wieltje - Gravenstafel Road) oder Luftaufklärungsfotos von Landschaften (Memory of Landscapes) wie eine Mondlandschaft – unwirklich und lebensfeindlich. Die Strukturen des Stellungskrieges sind die Wunden und Narben des Landes. Die Beklemmung überträgt sich auf den Betrachter.
Die besonderen Leuchtskulpturen sind die bildnerische Umsetzung von Eisenstäben, die zur Befestigung von Stacheldraht diente. Stacheldraht und Drahtverhaue, sogenannte Flandernzäune, müssen zu den neuen technologischen Entwicklungen des Ersten Weltkriegs gezählt werden. Sie bildeten, in Kombination mit den hundertfachen Gewehrsalven eines einzigen Maschinengewehrs, eines der tödlichsten militärischen Hindernisse. Geert Koevoets Skulpturen aus gebogenen Leuchtstoffröhren, in der alten Technik und Farben (blau sowie rot) hergestellt, symbolisieren durch ihre historische Form und ursprüngliche Funktion die Grenze - die Schutz und Tod in sich birgt, der Bereich im berüchtigten Niemandsland – wo um jeden Zentimeter Boden/Erde jahrelang verbittert und mit größten Verlusten gekämpft wurde.
Andererseits zeigt ihr Material, das zerbrechliche Glas und vor allem das Licht in intensivem Rot oder Blau etwas Neues: es markiert nicht nur diese Grenze im Niemandsland, sondern die Zerbrechlichkeit des Lebens. Es bedeutet für Koevoets auch Energie. (Sein künstlerisches Oeuvre behandelt und zeigt die bildnerische bzw. bildhauerische Umsetzung und Aufladung einer Form mit Bedeutung, das Geben von Inhalt an Materie, wobei dem symbolischem Begriff der Energie als geistiges Konzept eine weitreichende Bedeutung zukommt.)
Licht hat eine fast sakrale Bedeutung als Hoffnungsbringer in der Dunkelheit: Das Licht wird oft mit der Heilsbotschaft gleichgesetzt, weist letztendlich aber auf die Fragilität jeglicher geografischen Grenze oder Freiheit hin.
Eher eine „Seelenverwandtschaft“ verbindet Malika Elise Goldt mit Prinzessin Amalie von Anhalt-Dessau. 2014 hat sie erstmals die Führung „Prinzessin Amalie von Anhalt-Dessau erzählt aus ihrem Leben“ angeboten. Malika Elise Goldt ist in Frankreich geboren und aufgewachsen und hat u.a. in Moskau Slawistik studiert. Sie lebt in Bad Kreuznach und engagiert sich seit langem auch als Stadtführerin. Sie ist fasziniert von der Prinzessin, eine für ihre Zeit außergewöhnliche Persönlichkeit, die ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben führte. Malika Elise Goldt schlüpft in die Rolle der Amalie und führt stilgerecht in der Kopie des Kleides, das die Prinzessin auf dem um 1840 entstandenen Gemälde von Georg Lisiewski im Museum Schlosspark trägt, ihre Gäste durch das Schlösschen und den Park. Die Kopie des Kleides wurde im Atelier Marlis Buse, Wuppertal angefertigt.
Termine nach Vereinbarung.
Auszug:
LANDSCHAFTEN DES 1. WELTKRIEGS
Bilder und Installationen von Geert Koeverts
In der aktuellen Kunst spielt der Krieg keine große Rolle. Eine Ausnahme bildet der niederländische Künstler Geert Koevoets (geboren 1957, Etten-Leur). Er beschäftigt sich seit 1997 – und damit mehr als zwanzig Jahren – intensiv mit dem Ersten Weltkrieg. Es hätte auch ein anderer Krieg sein können, wäre da nicht seine Reise durch West-Flandern (Belgien) gewesen. Flandern bildete eines der Hauptkriegsschauplätze der Zeit von 1914-18, was bis heute die Landschaft prägt. Die Faszination dieser Landschaft und Orte wie Ypern weckte sein Interesse. Geert Koevoets setzt sich seitdem mit dem Ersten Weltkrieg in künstlerischer Weise auseinander. Landschaft und Krieg sind seine Themen.
In dem Werk von Geert Koevoets stehen mit dem Krieg der Mensch und seine Handlungen zentral. Diese werden nicht beschönigt, sondern treten den propagandistischen Intentionen entgegen.
Geert Koevoets ausgestellte Kunst nutzt historische Kriegsfotos – oft Propagandafotos – als Basis für seine eigenen Bildaussagen. Diese sind effektvoll und entlarvend zugleich, wodurch das vermeintlich neutrale und dokumentierende Foto eine anderes wird und wohl eher der damaligen Kriegsrealität entspricht. Die überdimensionale Vergrößerungen, eine fast lebensgroße Wiedergabe der bombardierten Landschaften, ausradierte Dörfer sowie Schützengräben, vermittelt eher einen wirklichkeitsgetreueren Blick und sicherlich einen bedeutend emotionaleren Zugang wie die vermeintlich harmlosen Propagandafotos.
Der englische Soldat im zerbombten Schützengraben, wo ein Bajonett eines Gefallenen(?) im linken Bildteil eine visuelle Anziehungskraft und erzählerische Wirkung bei dem Betrachter entfaltet (Wieltje - Gravenstafel Road) oder Luftaufklärungsfotos von Landschaften (Memory of Landscapes) wie eine Mondlandschaft – unwirklich und lebensfeindlich. Die Strukturen des Stellungskrieges sind die Wunden und Narben des Landes. Die Beklemmung überträgt sich auf den Betrachter.
Die besonderen Leuchtskulpturen sind die bildnerische Umsetzung von Eisenstäben, die zur Befestigung von Stacheldraht diente. Stacheldraht und Drahtverhaue, sogenannte Flandernzäune, müssen zu den neuen technologischen Entwicklungen des Ersten Weltkriegs gezählt werden. Sie bildeten, in Kombination mit den hundertfachen Gewehrsalven eines einzigen Maschinengewehrs, eines der tödlichsten militärischen Hindernisse. Geert Koevoets Skulpturen aus gebogenen Leuchtstoffröhren, in der alten Technik und Farben (blau sowie rot) hergestellt, symbolisieren durch ihre historische Form und ursprüngliche Funktion die Grenze - die Schutz und Tod in sich birgt, der Bereich im berüchtigten Niemandsland – wo um jeden Zentimeter Boden/Erde jahrelang verbittert und mit größten Verlusten gekämpft wurde.
Andererseits zeigt ihr Material, das zerbrechliche Glas und vor allem das Licht in intensivem Rot oder Blau etwas Neues: es markiert nicht nur diese Grenze im Niemandsland, sondern die Zerbrechlichkeit des Lebens. Es bedeutet für Koevoets auch Energie. (Sein künstlerisches Oeuvre behandelt und zeigt die bildnerische bzw. bildhauerische Umsetzung und Aufladung einer Form mit Bedeutung, das Geben von Inhalt an Materie, wobei dem symbolischem Begriff der Energie als geistiges Konzept eine weitreichende Bedeutung zukommt.)
Licht hat eine fast sakrale Bedeutung als Hoffnungsbringer in der Dunkelheit: Das Licht wird oft mit der Heilsbotschaft gleichgesetzt, weist letztendlich aber auf die Fragilität jeglicher geografischen Grenze oder Freiheit hin.
Eher eine „Seelenverwandtschaft“ verbindet Malika Elise Goldt mit Prinzessin Amalie von Anhalt-Dessau. 2014 hat sie erstmals die Führung „Prinzessin Amalie von Anhalt-Dessau erzählt aus ihrem Leben“ angeboten. Malika Elise Goldt ist in Frankreich geboren und aufgewachsen und hat u.a. in Moskau Slawistik studiert. Sie lebt in Bad Kreuznach und engagiert sich seit langem auch als Stadtführerin. Sie ist fasziniert von der Prinzessin, eine für ihre Zeit außergewöhnliche Persönlichkeit, die ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben führte. Malika Elise Goldt schlüpft in die Rolle der Amalie und führt stilgerecht in der Kopie des Kleides, das die Prinzessin auf dem um 1840 entstandenen Gemälde von Georg Lisiewski im Museum Schlosspark trägt, ihre Gäste durch das Schlösschen und den Park. Die Kopie des Kleides wurde im Atelier Marlis Buse, Wuppertal angefertigt.
Termine nach Vereinbarung.
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