Montag, 8. Oktober 2018

SWR Anstösse, von Martina Patenge: Weil Gott mich liebt / Aristoteles zu den Gesetzen

            siehe dazu auch:

  Aristoteles zu den Gesetzen 

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Quelle: kirche-im-swr.de

Christsein hat mit Liebe zu tun. Jesus hat viel über die Liebe gesprochen. Eigentlich sprach er über nichts anderes, in vielen Variationen. Von ihm ist das wichtigste Gebot überliefert: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele, mit deiner ganzen Kraft und deinem ganzen Denken, und deinen Nächsten wie dich selbst. (z.B. Lk 10, 25-37) Das ist das ganze Paket! Es geht um die Liebe zu Gott, zum Nächsten und zu sich selbst. Und zwar gleichwertig. Keine der genannten Liebes-Aufgaben steht über der anderen, keine hinter der anderen. Jesus ist dabei wenig bescheiden: dieses Liebesgebot ist so groß und umfassend; weitere Gebote sind dadurch im Grunde überflüssig.
Eigentlich ist das ja auch logisch. Wer Gott liebt, kann unmöglich andere Menschen hassen oder verachten oder noch Schlimmeres antun. Denn auch sie sind Kinder Gottes. Wer Gott liebt, sollte aber auch sich selbst liebhaben. Denn: Wenn ich mich selbst nicht leiden kann - wie könnte ich zu anderen gut sein, wenn ich nicht mal mir selbst gut bin? Und wieder weiter: Es wäre ebenso unmöglich, nur sich selbst zu lieben, den Nächsten aber zu vergessen. Da müsste ich mich vor Gott schämen. So hängt für Christen die Liebe zu Gott, zum Nächsten und zu mir selbst eng zusammen, unlösbar ineinandergelegt. Dieses Liebesgebot ist eine ziemlich große Liebes-und Lebensaufgabe. Und es ist ganz wichtig. Das Wichtigste überhaupt. Aber wer kann das schon, immer lieben? Wer kann schon immer alle drei Seiten im Blick haben? Sich selbst, den Mitmenschen und auch Gott?
Weil das so schwer ist, hat dieses dreifache Liebesgebot eine Art Vorwort. Und das geht so: Alles geht immer zuerst von Gott aus! Was ich tue oder versuche, kann ich deswegen tun, weil Gott mich immer schon liebhat. Für mich ist das überhaupt das Schönste!

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