Donnerstag, 4. Oktober 2018

SWR1 Anstösse: Barmherzigkeit / Papst Benedikt und die neue Weltordnung im positiven Sinne

         meine Meinung dazu: anstatt Geld für Waffen auszugeben und angebl. Banken zu retten, sollte man den Menschen helfen

                         siehe dazu:

 Papst Benedikt und die neue Weltordnung im positiven Sinne

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Quelle: kirche-im-swr.de
Südkorea, Seoul, Obdachlosenasyl. Ich ziehe, wie es üblich ist in Korea die Schuhe aus bevor ich die Räume betrete – hier aber würde ich sie lieber anlassen. Es riecht streng, nein es stinkt und ich atme lieber durch den Mund. So besichtige ich die Räume der Urban Industrial Mission. Es ist eine Kirche im koreanischen Verständnis.
Zwar gibt es auch einen Gottesdienstraum, aber die Menschen hier kümmern sich in erster Linie um Bedürftige und Obdachlose. Und davon gibt es viele. In meiner Arbeit bin ich zuständig für unsere Partnerkirchen weltweit unter anderem auch in Korea.
Ich bin es eigentlich gewohnt mich in schwierigen Lebensverhältnissen zu bewegen. In Strümpfen steige ich über Menschen, die dort auf dem Boden liegen oder kauern, schlafen oder Fernsehen. Sie sind alle dünn und sehen sehr arm, teilweise verwahrlost aus. Ich werfe auch einen Blick in den Hinterhof, überall zerschlissene  äsche die entweder trocknet oder zum Lüften aushängt.
Die Vorstellung hier jeden Tag zu arbeiten und in diesen Räumen Essen zu verteilen bereitet mir Unbehagen. Mit Erleichterung sehe ich am Schluss des Besuches meinen Schuhen entgegen.
Als ich wieder auf dem Weg bin in mein Hotel fühle ich mich beschämt.
Jesus hat mal gesagt: Was Ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan (Mt 25,40).
So wie es die Menschen in dieser koreanischen Kirche täglich tun. Ich habe große Hochachtung vor den Helfern und Helferinnen in der Kirche dort. Sie versuchen Jesus Anweisung in die Tat umzusetzen. Ich habe gespürt wie schwer das ist. Und ich muss mir eingestehen, ich könnte das täglich dort eher nicht. Aber ich glaube es gibt viele Möglichkeiten den „Geringsten“ zu helfen.
Wieder zu Hause sehe ich viele Menschen die anderen helfen. Bei der Tafel, den Kleiderkammern, beim Deutschunterricht oder als Schulpaten. Wenn ich mich anrühre lasse von den Menschen die mich umgeben, dann helfe ich. Ich habe gemerkt ich kann nicht alles – aber ich kann auch hier tun, was Jesus sagt: meinen geringsten Geschwistern helfen.

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