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Auszug:
Trier zeigt Flagge für eine atomwaffenreie Welt
07.07.2014
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Die Stadt Trier wird am Dienstag,
8. Juli, um 12.30 vor dem Rathaus ein sichtbares Zeichen für eine
friedliche Welt ohne Atomwaffen setzen. Die Arbeitsgemeinschaft (AG)
Frieden beteiligt sich zusammen mit Vertretern von Pax Christi und dem
Antiatomnetz Trier an dem Flaggentag.
Die AG Frieden betont wie wichtig dieses Zeichen ist,
um die aktuelle Modernisierung der Atomwaffen zu verhindern. Vom 2. bis
10. August findet ein Protestcamp unter dem Motto "Atomwaffen
abschaffen – Modernisierung verhindern" am Atomwaffenstandort Büchel
statt. "Neben Protest sind auch Aktionen des Zivilen Ungehorsams geplant
um den politischen Druck auf die Bundesregierung zu erhöhen, damit
diese sich gegen die Modernisierung und für den ersatzlosen Abzug der
Atombomben einsetzt", schreibt die AG Frieden in einer
Pressemitteilung.
Jensen auch ein "Bürgermeister für Frieden"
Die AG Frieden hatte OB Jensen vergangenes Jahr eine Flagge der "Mayors for Peace" ("Bürgermeister für den Frieden"). Gemeinsam mit weiteren Mitgliedsstädten der "Bürgermeister für den Frieden" hat Jensen sie 2013 erstmals gehisst und angekündigt, dass Trier nun alljährlich zum 8. Juli vor dem Rathaus diese Flagge hissen wird. Die Bürgermeister für den Frieden erinnern damit an das Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofs vom 8. Juli 1996, wonach der Einsatz von Atomwaffen, und bereits die Androhung des Einsatzes, gegen internationales Recht und gegen Vorschriften und Prinzipien des humanitären Völkerrechts verstößt."Ein wichtiges Zeichen"
Die AG Frieden begrüßt die Unterstützung durch Triers Oberbürgermeister. "Ein wichtiges Zeichen für eine atomwaffenfreie Welt, denn in der weltweiten Staatenpraxis und bei der Bundesregierung wird die Völkerrechtswidrigkeit der Atomwaffen leider ignoriert: Keine 60 Kilometer von Trier lagern in Büchel noch circa 20 der in Deutschland verbliebenen Atombomben der USA, zudem stellt Deutschland eigene Flugzeuge für deren Einsatz zur Verfügung und Bundeswehr-Piloten üben sogar den Einsatz – für uns ist das untragbar", so die AG Frieden in einer Pressemitteilung."Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki mahnen"
"Das darf so nicht weitergehen", betont Markus Pflüger von der AG Frieden. "Obwohl die Bundesregierung sich für den Abzug dieser Atomwaffen einsetzen wollte, gab sie - entgegen ihrem ursprünglichen Versprechen - im Mai 2012 dem Verlangen der USA nach Modernisierung der in Büchel gelagerten Atomsprengköpfe nach. Die Modernisierung startete laut Medienangaben dieses Jahr, die AG Frieden kritisiert: "durch die neuen präziseren Fernlenksysteme können sie als Angriffswaffe mit größerer Reichweite zielgenauer eingesetzt werden, damit sinkt auch die Einsatzschwelle.""Die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki im August 1945 mahnen und zeigen uns die schrecklichen Folgen noch heute. Deswegen fordern wir Abzug und Vernichtung statt Modernisierung und neuer Einsatzpläne dieser schrecklichen Massenvernichtungswaffen wie sie in Büchel lagern", so Hermann Anell, Vorstandssprecher der AG Frieden.
Hintergrund "Mayors for Peace"
Das internationale Städtenetzwerk "Mayors for Peace" wurde im Jahr 1982 gegründet und geht auf die Initiative der Städte Hiroshima und Nagasaki zurück. Heute gehören dem Netzwerk 5.296 Städte in 153 Ländern an.In Deutschland unterstützen 400 Bürgermeister und Landräte mit ihren Städten, Gemeinden und Landkreisen das Ziel einer atomwaffenfreien Welt durch ihre Mitgliedschaft in "Mayors for Peace". Damit vertritt "Mayors for Peace" gegenüber den Vereinten Nationen und den Regierungen der Welt mehr als eine Milliarde Menschen, wenn es um die Umsetzung der Vision einer atomwaffenfreien und friedlichen Welt geht.
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