in der Nähe hat auch Werner Klopfer seine Firma
Klopfer Kreuznacher CDU Chef: keine "Flüchtlinge" mehr nach Bad Kreuznach
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Bad Kreuznach. Nach einem Ladendiebstahl erstattet der Inhaber der Bad Kreuznacher "Fernsehzentrale" Anzeige und veröffentlicht auf Facebook Fotos der Tat und damit der Täter, aufgenommen mit der Überwachungskamera. mehr...
Auszug:
Bad Kreuznach
Geklautes i-Phone und böse Folgen: Fotos im Netz lösen Welle von Hass aus
Die Fernsehzentrale beschäftigte zuletzt ein geklautes Handy.
Foto: Erbelding
Foto: Erbelding
Ob sie sich für das Handy interessieren? Nein, sie wollten sich eher Tastaturen anschauen. Einer von beiden hält sogar schon eine in Händen. Ein Vorwand, wie sich kurz darauf herausstellen wird.
Hans Peter Kirchhof lässt die beiden einen Moment aus den Augen. Er beantwortet die Frage eines anderen Kunden. Dann passiert es: Einer der Diebe stellt sich vor Kirchhof. Er versucht, ihm die Sicht zu versperren. Der andere greift zu und klaut das i-Phone XS mit 64 Gigabyte Speicher im Verkaufswert von 1150 Euro. Kirchhof sieht das sogar noch im Augenwinkel, kann die beiden Täter aber nicht mehr stoppen. Die Männer flüchten aus dem Laden.
Was da geschrieben wurde, ist eine Sauerei.Es ist ein Vorfall, wie er jedem Ladenbesitzer drohen kann. Kein Unternehmer im Einzelhandel ist gegen Ladendiebstahl gefeit. Klar ist allerdings, dass jeder Vorfall individuelle Prozesse in Gang setzen kann. In Sachen Verarbeitung, Aufklärung, Prävention. Der Diebstahl in der Fernsehzentrale ist einer von 13 Fällen, die in diesem Monat bis zum 10. Dezember in Bad Kreuznach angezeigt wurden. Und auch er erzählt seine eigene Geschichte.
Hans Peter Kirchhof musste viele Kommentare gegen Ausländer von der Facebook-Seite der Fernsehzentrale löschen,
Nachdem die beiden Täter den Laden verlassen haben, sichtet Kirchhof das Videomaterial, das seine Überwachungskamera aufgenommen hat. Sie hat ganze Arbeit geleistet. Die Täter sind klar zu identifizieren. Außerdem weiß Kirchhof natürlich, welche IMEI-Nummer dem gestohlenen Handy zugeordnet ist. Jedes Handy hat eine solche Nummer und kann anhand dieser gesperrt werden, nachdem es beispielsweise geklaut wurde. Die Täter können mit dem Gerät also recht schnell nichts mehr anfangen. Kirchhof veranlasst die Sperrung.
Der Ärger ist dadurch natürlich nicht komplett verraucht. Eine Versicherung gegen gewöhnlichen Ladendiebstahl gibt es nicht. Der Händler bleibt auf dem Schaden sitzen. In diesem Fall also auf der vierstelligen Summe. „Normalerweise liegen die Handys bei uns in einer verschlossenen Vitrine“, verrät Kirchhof. Die Fernsehzentrale hat allerdings nur wenige Smartphones im Laden vorrätig, denn die meisten Handybestellungen laufen über das Internet. Schließlich konzentriert sich das Kerngeschäft in der Bosenheimer Straße auf den Verkauf von Fernsehern.
Kirchhof erinnert sich daran, dass bereits Tage zuvor zwei Männer in seinem Laden waren, die gezielt nach i-Phones gefragt hatten. Es waren nicht die beiden Täter, die Tage später zuschlugen. Er geht aber davon aus, dass es sich um Mittelsmänner gehandelt hat, die das Geschäft auskundschaften sollten. Warum aber lag das i-Phone letztlich in der offenen Vitrine? Kirchhof erläutert: „Es kann im stressigen Alltag passieren, dass das i-Phone zu Zwecken der Präsentation aus der Vitrine genommen, wieder zurückgelegt und dann die Vitrine nicht abgeschlossen wird.“
Kirchhof erstattet Anzeige gegen unbekannt. Doch nicht nur das: Er veröffentlicht auf der Facebook-Seite der Fernsehzentrale Fotos der beiden Täter, aufgenommen mit der Überwachungskamera. „Das habe ich getan, weil auf den Videoaufnahmen der Diebstahl ganz klar zu sehen ist“, sagt der Unternehmer. „Ansonsten hätte ich die Bilder nie veröffentlicht.“
Dass die beiden Täter südländisch ausschauen, nehmen allerdings viele Facebook-Nutzer zum Anlass, sich in Kommentaren pauschal ausländerfeindlich zu äußern. Hans Peter Kirchhof löscht zunächst einzelne Kommentare, sieht sich dann aber gezwungen, den Beitrag sogar komplett zu entfernen. „Was da geschrieben wurde, ist eine Sauerei“, sagt Kirchhof – und findet diese allgemeinen Anfeindungen am Ende „noch schlimmer als den eigentlichen Vorfall“.
Von unserem Redakteur Christoph Erbelding
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