Auszug:
Der vierte Sonntag: Rorate
"Rorate caeli desuper, et nubes pluant iustum: aperiatur terra, et germinet Salvatorem."– "Tauet, ihr Himmel, von oben, ihr Wolken regnet den Gerechten: Es öffne sich die Erde und sprosse den Heiland hervor." Mit diesen bezeichnenden und eindringlichen Worten beginnt der letzte Sonntag vor Heiligabend und Weihnachten. Die Zeit, dass der Heiland kommt, ist fast da. Die Frühmessen im Advent sind ebenfalls nach diesem Wort benannt, da sie traditionell mit dem Eingangsvers begannen.Das Evangelium dieses Tages stellt Maria in den Mittelpunkt. Während die vorherigen Adventssonntage nur diffus auf die Ankunft verweisen, wird es nun konkret: Erzengel Gabriel verkündet Maria, dass sie auserwählt sei. Die Anrede "Sei gegrüßt, du Begnadete" verweist auf den Heilsauftrag Gottes. Sie wird ein Kind bekommen, es wird "Sohn des Höchsten genannt werden". Die Herrschaft, die ihrem Sohn zugeschrieben wird, wird als ewig beschrieben. Sie wird das Kind durch den Heiligen Geist empfangen. "Denn für Gott ist nichts unmöglich." Mit diesen Worten endet der Prolog des Erzengels. Und Maria ist bereit: "mir geschehe, wie du es gesagt hast." Durch diese Zustimmung zeigt sich Maria als die demütige "Magd des Herrn".
Obwohl die Menschen sich von Gott abwenden, macht er sein Heilsversprechen wahr: Er schickt seinen Sohn wahrhaftig auf die Erde. Die freiwillige Entscheidung Mariens soll auch den Menschen heute ein Zeichen für die Macht Gottes sein. Die Menschen sind – personifiziert durch Maria – bereit für die Ankunft und die barmherzige Liebe Gottes.
Von Julia Martin
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