Bahnhofskathedralen – Europas Reise-Paläste
Antwerpen
Doku
- Mittwoch 28.11.
- 18:35 - 19:20 Uhr
- Folge 3
- (Wh. am 2.12., Folge 4 am 29.11.)
Er
ist das Juwel in der Stadt der Diamanten: Antwerpen Centraal. Seine
gigantische Kuppel erinnert an das Pantheon in Rom. Deswegen wird er im
Volksmund auch "Eisenbahnkathedrale" genannt. Nicht von ungefähr galt
das palastähnliche Bauwerk als steinerne Manifestation der damals
aufstrebenden Kolonialmacht. Selbst König Leopold II. ließ sich bei
seinem Anblick 1905 zu einem Ausruf des Erstaunens hinreißen: "C'est une
petite belle gare!" ("Das ist ein hübscher kleiner Bahnhof!") Mauer an
Mauer mit dem Bahnhof liegt Antwerpens grünes, klopfendes Herz: der
Zoologische Garten. Im Jahr 1843 gegründet, zählt er zu den ältesten der
Welt. Hier zeugen noch Okapis vom königlichen Anspruch der damaligen
Welt. Denn in seinen Gehegen konnte man europaweit erstmals diese
Giraffenart aus dem Kongo bewundern, eingeführt über den Antwerpener
Hafen – das ältere Gegenstück zum Bahnhof. Hier ankerten die
Dampfschiffe großer Reedereien wie Hapag Lloyd und Red Star Line.
Insbesondere mit der Red Star Line schipperten um die Jahrhundertwende
rund 2 Millionen Europäer nach Amerika. Regisseur Jeremy J.P. Fekete
veranschaulicht in seiner Dokumentation die untrennbare Verbindung
zwischen Bahnhof und dem Antwerpener Bürger. Vom zaghaften Kuss ihrer
ersten Liebe auf den Bahnhofsbänken bis zum Verlust liebgewonnener
Kuscheltiere im Gewusel drängelnder Reisender. Hinter dem Bahnhof
entstand das "Jerusalem des Nordens", wie man das Diamantenviertel auch
nennt. Hier ist man aus Tradition steinreich. Und deshalb ist Antwerpen
auch die "Stadt der funkelnden Steine" und größter Handelsplatz.
(Senderinfo)
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