JOH Mann packt aus über NSU, NPD und den angebl. "Verfassungsschutz"
Auszug:...
„Ich habe vor einem Jahr auf einen Sieg von Trump gewettet und gewonnen. Es würde mich nicht wundern, wenn der seine Amtszeit nicht zu Ende bringt.“.....
zu Trump siehe auch:
Trump: werde "911" Verschwörung aufdecken
Major General Stubblebine zu "911"
Willy Wimmer zu "911"
Andreas von Bülow, SPD zu "911" und die Familie Bush
WDR Film zu "911"
zu Julia Klöckner:
Erich Richter: Julia Klöckner soll Angela Merkel ablösen
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allgemeine-zeitung.de/kreuznacher-gespraeche-cdu-politikerin-julia-kloeckner-und-journalist-stefan-aust-tauschen-fuer-zwei-stunden-gekonnt-die-rollen
Von Nathalie Doleschel
BAD KREUZNACH - Der Gast des Abends sitzt in der Lobby des Kurhauses und bestellt einen Tee. „Wir sind schon zusammen Auto gefahren heute, vom Flughafen aus, er ist aus Hamburg und ich aus Berlin gelandet“, mit diesen Worten und einer herzlichen Umarmung begrüßt Julia Klöckner Stefan Aust. Sie Politikerin, stellvertretende Bundesvorsitzende der CDU, an der Nahe verwurzelt. Er Journalist, „Konkret“, Spiegel-TV-Macher, Spiegel-Chefredakteur, Buchautor, und seit 2014 Herausgeber von Springers „Welt“. Aufgewachsen in Stade. Beide lassen sich nicht hetzen. Und mögen sich.
Im Großen Kursaal wartet schon das Publikum, kaum ein Platz ist frei. Viel Gesprächsstoff ist geplant: Die Zukunft der Medien, der Vertrauensverlust in Zeitungen, Fake-News, AfD, Merkel und natürlich die Geschichte der RAF, die Aust kennt, wie kein Zweiter. Allein, wer stellt die Fragen, wer beantwortet sie?
- DISSENZIn zwei Punkten kamen Aust und Klöckner an diesem Abend nicht überein: Die Gefahr von „Fake-News“ und deren Verbreitung über das Internet sowie der Umgang der Regierung mit Flüchtlingen.
„Ich glaube, Sie haben zu viel Angst davor“, kommentierte Aust Klöckners Sorge um politische Meinungsmache durch Lügen im Netz. „Das Wichtigste ist, dass die Leute kapieren, dass sie an der Nase herumgeführt werden.“
Und: „Wenn die Balkanroute nicht geschlossen worden wäre, wäre die Bundesregierung nicht mehr lange im Amt gewesen.“ Die Politik Angela Merkels habe „die AfD ins Parlament gespült“. „Das sehe ich anders“, verteidigte Klöckner erwartungsgemäß ihre Regierungschefin.
Stefan Aust im Wortlaut
„Der Wechsel ist ein Wert an sich. Das Wichtigste an einer Demokratie ist nicht die Möglichkeit, jemand zu wählen, sondern die Möglichkeit, jemand abzuwählen.“ (zur Bundestagswahl)
„Ihre Kandidatur war ein großer Fehler. Ich glaube, jeder andere hätte gegen Trump gewonnen.“ (über Hillary Clinton)
„Ich habe keine Ahnung von Spanien, da Maße ich mir kein großes Urteil an. Aber wichtig ist, dass europäische Staaten sich nicht in Streitigkeiten verschleißen. Was da passiert im Moment, das ist grotesk.“ (zu Katalonien)
„Das war ein Brennpunkt dessen, was viele Leute in dieser Generation gedacht haben.“ (zur RAF in den 70ern)
„Es gibt keinen Terrorismus ohne ein Umfeld von Sympathisanten.“ (zum Terrorismus heute).
„Wenn man Leuten erstmal beigebracht hat, dass es Essen umsonst gibt, warum sollten sie es dann noch bezahlen?“ (zur Lage der Medien und dem Einfluss des Internets).
Klöckners erste Frage gilt dem in der Türkei inhaftierten Deniz Yücel, Mitarbeiter der „Welt“. „Haben Sie Kontakt zu Deniz Yücel?“ „Eine außerordentlich schwierige Situation. Eine furchbare Angelegenheit, ich werde demnächst hinfahren“, antwortet Aust und erklärt: Yücel drohten bis zu fünf Jahre Untersuchungshaft und „je größer das Thema wird, umso mehr wird es für Erdogan zur Prestigefrage“.
An Yücels Schicksal wird sich nicht länger aufgehalten, Julia Klöckner will ihr Gegenüber mit allen Mitteln der Fragekunst aus der Reserve locken. Aust ist ganz entspannt. Der Rollentausch scheint ihm zu gefallen. Fragen stellt er so gut wie nicht, allenfalls gibt er vergnügt Anregungen. Zum Beispiel die, besser etwas Ordentliches zu lernen. „Zur Not kann man auch Politiker werden.“
Zweifach abgebrochenes Studium, von der Schülerzeitung zum Volontariat, Sohn eines Obstbauern – Aust rückt das Google-Wissen über seine Person amüsant gerade. Oder ins rechte Licht. Ja, sein Großvater war wohlhabend, und „ja, wir hatten ein paar Apfelbäume, das ist richtig“. Sein Abitur habe er bestanden, aber nicht einmal als abgebrochenes Studium könne man seine raren Unibesuche – nach seiner Erinnerung vier an der Zahl – bezeichnen, „das wäre Hochstapelei“. Und: „Als Journalist angefangen habe ich, weil ich Zeitung machen wollte.“
Das linke Politmagazin „Konkret“ wird zu seiner ersten Station, und das, obwohl die spätere RAF-Terroristin und „Konkret“-Redakteurin Ulrike Meinhof den zwölf Jahre jüngeren Kollegen als „völlig unpolitisch“ einschätzt. In der damaligen Zeit und aus dem Mund von Ulrike Meinhoff die ultimative Kritik.
„Als es mit dem Terrorismus losging, musste ich als NDR-Redakteur viele Beiträge für Panorama machen. Eine Panorama-Sendung ohne einen Beitrag von mir empfand ich als eine verlorene Sendung!“ Aust, so wollen es seine Vorgesetzten beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen, soll seine Einblicke in die Szene nutzen.
Ein Standardwerk der deutschen Geschichte
Die Recherche mündet schließlich in der bis heute umfassendsten Analyse der RAF. Der „Baader-Meinhof-Komplex“, sein Bestseller oder „eher ein ständiges Forschungsprojekt“, erstmals erschienen 1985. Das Standardwerk zu einem dramatischen Stück jüngerer deutscher Geschichte. „Im gewissen Sinne ist das auch die Geschichte einer Generation.“ Die neueste Auflage enthält Brisantes zum Selbstmord der Inhaftierten von Stammheim. Informationen, die der Staat bislang zurückhalte. „Wenn es stimmt, dass es ein Tonband gab, dann muss die Verabredung zum Selbstmord darauf sein. Vielleicht könnten Sie ja Innenministerin werden und das aufklären“, schlägt er Julia Klöckner vor. Journalist bleibt Journalist.
Bis dahin hat die Gastgeberin ihrem redseligen Besucher zügig Fragen gestellt, eine zum Beispiel nach dessen Karriereende beim „Spiegel“. Das war 2008. „Ich habe die nicht verlassen, die haben mich rausgeworfen!“, beendet Aust Klöckners Höflichkeiten. „Als Schöpfer von Spiegel TV und Spiegel Online waren Sie der Zeit voraus, was sagen Sie den Medien voraus?“ „Die Zukunft liegt in der Marke“, sagt Aust. Die Aussichten auch für junge Leute seien nicht so schlecht, und Qualität im Journalismus gefragt. „Es liegt mehr an der praktischen Umsetzung.“ Will heißen: Neben Print und Online brauche es vor allem auch das Fernsehen, um als Verlag erfolgreich zu sein. Für Trends hat der Mann Gespür: „Ich habe vor einem Jahr auf einen Sieg von Trump gewettet und gewonnen. Es würde mich nicht wundern, wenn der seine Amtszeit nicht zu Ende bringt.“.....
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