United States European Command an Reichskanzler Ebel
weitere Orginaldokumente zu Reichskanzler Dr. jur. h. c. Ebel
....ein "Vertreter" von Reichskanzler Ebel
Christian Bernd adF Alber, Region Saalfeld Deutscher gem. RuStAG
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JUSTIZ: Staatsanwalt im Nacken - DER SPIEGEL 16/2005
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Auszug:
18.04.2005
JUSTIZStaatsanwalt im Nacken
Die Behörden gehen gegen Polit-Phantasten vor, die der Bundesrepublik
das Existenzrecht abstreiten - und sich auf das Deutsche Reich berufen.
Mit staatsmännischem Blick sitzt der "Reichskanzler" in seinem
abgewetzten Amtssessel und erklärt die Welt. Ständig muss er sie
erklären, das ist sein Schicksal, denn die Welt glaubt nicht, woran
Wolfgang Gerhard Günter Ebel glaubt: dass die Bundesrepublik Deutschland
juristisch gesehen gar nicht existiert und dass in Wahrheit das
Deutsche Reich fortbesteht.
Ebel, 66, nennt sich selbst Reichskanzler und bezeichnet sein Haus in
Berlin-Zehlendorf als provisorischen Amtssitz. Mehrere Minister stehen
ihm zur Seite, die "Kommissarische Reichsregierung" gibt eigene Ausweise
heraus und Führerscheine. Doch sein Amt sei ein "täglicher Kampf",
klagt Ebel, "gegen die Behörden, die immer noch in dem krankhaften Wahn
leben, die Bundesrepublik sei ein souveräner Staat".
Mehrere Staatsorgane gehen derzeit gegen die selbsternannten
Sachwalter des Deutschen Reichs vor - von denen es neben Ebel noch eine
ganze Menge anderer gibt. Manche wirken einfach nur spinnert, viele
Aktivisten aber gelten Sicherheitsexperten als rechtsextremistisch.
Die sogenannte Exilregierung etwa, die in "Hildesheim, preußische
Provinz Hannover", residiert, steht unter Beobachtung des
Verfassungsschutzes. Andere Reichsdeutsche hatten jüngst den
Staatsanwalt im Nacken. So
* verurteilte das Landgericht Nürnberg am vorvergangenen Mittwoch den
Zirndorfer "Sachwalter des Deutschen Reichs", Gerhard Ittner, zu einer
Freiheitsstrafe von zwei Jahren und neun Monaten, unter anderem wegen
Volksverhetzung und Verunglimpfung des Staats. Ittner selbst tauchte ab,
bevor das Urteil - das noch nicht rechtskräftig ist - verkündet wurde;
* ließ das Amtsgericht Gera Ende März die Wohnung des thüringischen
Rechtsextremisten Christian Bärthel durchsuchen, gleichfalls ein
"Sachwalter des Deutschen Reichs", der in einem Brief voller
antisemitischer Ausführungen mehrere Bundestagsabgeordnete aufgefordert
hatte, "rechtzeitig die Fronten" zu wechseln;
* hat es das Amtsgericht München mit einem Anhänger der
"Kommissarischen Reichsregierung" von Reichskanzler Ebel zu tun, der als
"Richter am kommissarischen Reichsgericht" auftrat und Rechtsauskünfte
erteilte - das werten Ankläger als Amtsanmaßung und Titelmissbrauch.
Gemeinsam ist den reichsdeutschen Regenten, dass sie der
Bundesrepublik die Existenzberechtigung absprechen. Meist mit dem
Argument: Das Deutsche Reich sei nicht untergegangen, die Bundesrepublik
nicht dessen Rechtsnachfolgerin - das Deutsche Reich bestehe vielmehr
als eigenes Staatsgebilde fort.
Juristen lachen über den Unfug: "Das Deutsche Reich von 1871 wird
fortgesetzt von der Bundesrepublik Deutschland - nur eben unter einem
anderen Namen und mit einer neuen Verfassung. Daneben gibt es kein
Deutsches Reich", sagt etwa der Staatsrechtsprofessor Rudolf Geiger,
Autor des Lehrbuchs "Grundgesetz und Völkerrecht".
Alles Irrlehre, meint hingegen Ebel und legt als Beweis die Kopie
eines Führungszeugnisses vor. Der Generalbundesanwalt hat es am 8.
Dezember vorigen Jahres ausgestellt und tatsächlich an folgende Adresse
geschickt: "Deutsches Reich, komm. Regierung, Der Reichskanzler,
provisorischer Amtssitz, 14163 Berlin-Zehlendorf".
Für den Generalbundesanwalt ist das zwar nur ein dummer
"Bearbeitungsfehler, der zu innerdienstlichen Maßnahmen Anlass gegeben
hat"; für Ebel aber ist es nichts weniger als ein "Fingerzeig" des
höchsten deutschen Anklägers, der anderen Behörden die Existenz des
Reichs habe bestätigen wollen - des "zweiten deutschen Reichs", wie Ebel
betont, denn mit den Nazis will er nichts zu tun haben.
Er sieht sich als Nachfolger des letzten Kanzlers der Weimarer
Republik, Kurt von Schleicher. Doch zumindest manche seiner Getreuen
schlagen noch ganz andere Töne an. Der thüringische Verfassungsschutz
beobachtet das Treiben dubioser Ebel-Getreuen in seinem Beritt, und
Amtsrichter Christian Kropp aus Sondershausen hat Strafanzeige gegen
einen Gefolgsmann Ebels erstattet: Er habe ein Schreiben erhalten, dass
gegen ihn die Reichshaft verhängt worden sei - und er nebenbei noch
einen "Ariernachweis" zu erbringen habe.
Der drohende Brief steht offenbar im Zusammenhang mit einem Verfahren
gegen einen Reichsdeutschen aus Ebels Truppe, dem Kropp vor vier Wochen
sieben Monate Freiheitsstrafe auf Bewährung aufbrummte, unter anderem
wegen Fahrens ohne Führerschein.
Mit ähnlichen Kleindelikten fallen Anhänger der diversen
Reichsregierungen den Behörden bundesweit auf die Nerven: Auf den
Schreibtischen der Sachbearbeiter in den Bußgeldstellen landen immer
wieder mehrseitige Schreiben, in denen die Absender der Bundesrepublik
jegliche Legitimation absprechen - und folgerichtig etwa die Zahlung von
Knöllchen verweigern. DOMINIK CZIESCHE, MARKUS VERBEET
Von Dominik Cziesche und Markus Verbeet
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