Quelle: tvtoday.de/arte
Die großen Seebäder
Usedom
Doku
- Sonntag 4.11.
- 19:30 - 20:15 Uhr
- Folge 9
- (Wh. am 6.11.)
Usedom,
drei Autostunden von der Hauptstadt entfernt, galt früher als die
"Badewanne Berlins". Kilometerlange Sandstrände lockten schon Ende des
19. Jahrhunderts illustre Badegäste hierher. Die ließen in Strandnähe
Sommervillen bauen und prägten die Architektur der Seebäder. Die Damen
präsentierten die neueste Mode auf der Strandpromenade, gebadet wurde
zunächst getrennt in Frauen- und Männerbädern und später gemeinsam in
Familienbädern. Heute wirbt die Insel mit dem, was an Schönem übrig
geblieben ist in den sogenannten Kaiserbädern Ahlbeck, Heringsdorf und
Bansin, vor allem mit den hübsch restaurierten Villen, den langen
Promenaden und den weißen Stränden mit ihren Strandkörben im alten Stil.
Aber dazwischen liegt die DDR-Geschichte, in der Usedom zum Volksbad
mit Zeltplatzkultur und FKK wurde. Das Hinterland der Insel ist im
Kontrast zu den Seebädern ein Ort der Stille und Beschaulichkeit. Die
Bewohner bestellen die kargen Felder, fangen Fische und einige wohnen
noch in mit Reet gedeckten Häusern zwischen Wiesen und Wäldern. Auch der
Koch eines Luxushotels hat hier einen Rückzugsort gefunden und
gleichzeitig eine Fundgrube für Kräuter, die er in seiner Küche
verarbeitet. Nach dem Krieg verlief eine gut bewachte Grenze zwischen
dem deutschen Seebad Ahlbeck und dem polnischen Swinoujscie, auch
Swinemünde genannt. Inzwischen sind die Grenzanlagen abgebaut. So
überquert eine Modedesignerin täglich mit dem Fahrrad die nun
durchlässige Grenze. Und junge Kitesurfer bleiben lieber gleich auf der
polnischen Seite, denn dort geht es nicht so gesetzt zu wie auf den
Promenaden der Kaiserbäder. (Senderinfo)
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