RP: Fahr mal hin
Rettendes Ufer – Am Glan geht nichts verloren
Reisemagazin
- Freitag 28.9.
- 18:15 - 18:45 Uhr
Den
Menschen am Ufer des Glan scheint ein bestimmtes Gen gemeinsam zu sein,
denn vielen von ihnen ist es wichtig, etwas zu bewahren, vor dem
Verfall, dem Vergessen oder gar dem Aussterben zu retten. Und dabei
gehen sie manchmal auch ganz ungewöhnliche Wege.
Vielleicht liegt es ja daran, dass der Glan mit 90 Kilometern zwar der längste Fluss der Pfalz ist, aber weitab von großen Städten verläuft und damit an seinem Ufer viel Platz zur freien Entfaltung ist. Der Glan entspringt im saarländischen Bexbach, fließt von da einmal quer durch das nordpfälzer Bergland und mündet bei Odernheim in die Nahe.
Genau dort liegt der wahrscheinlich magischte Ort in der Region: der Disibodenberg. Bereits die Kelten haben seine spirituelle Ausstrahlung erkannt und dort eine heilige Stätte errichtet. Die Römer bauten einen Jupitertempel und der Namenspatron des Berges, der heilige Disibod ließ sich im 7. Jahrhundert an seinem Fuß als Einsiedler nieder. 500 Jahre später errichteten Benediktiner eine gewaltige Klosteranlage, in der Hildegard von Bingen einen Großteil ihres Lebens verbrachte. Heute stehen nur noch die von Pflanzen überwucherten Ruinen, aber immer noch empfinden viele Besucher die besondere Kraft, die von dem Ort ausgeht.
Und vielleicht ist es auch kein Zufall, dass sich am Fuß des Disibodenberges in Odernheim viele Menschen angesiedelt haben, die durch alternative Lebensformen und eine nachhaltige Landwirtschaft ein Stück weit die Welt retten wollen. Wie Hans Pfeffer und seine Leute von der Bannmühle. Eigentlich Apfel-Bauer hat Pfeffer auch Anteil an der Rettung einer Tierart, die die Region im Namen trägt: die Glanrinder, die schon so gut wie ausgestorben waren. Der eine rettet Kühe, der andere alte Häuser: Architekt Klaus Dockendorf aus Matzenbach restauriert gerade die alte Getreidemühle von Essweiler, um dort ein besonderes Ferienkonzept umzusetzen: Leben wie die Müllersfamilien Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Leidenschaft von Mathias Lukas gehört dem Sägen. Eine unüberhörbare Leidenschaft. Der Mann hat hunderte Motorsägen gesammelt, die ein kleines Museum in Lauterecken füllen.
Einem Museum gleicht auch das Haus von Josef Martiné in Gimbsbach. All seine Schätze hat er auf dem Sperrmüll, bei Wohnungsauflösungen oder auf Flohmärkten gefunden. Alle Pflanzen in seinem parkähnlichen Garten stammen vom Kompost.
Als Perle des Glantals wird gerne das malerische Städtchen Meisenheim bezeichnet. Die einstige Residenz der Veldenzer blieb als einziger Ort in der Pfalz weitgehend von Kriegen und Katastrophen verschont und weiß deshalb die Besucher durch sein mittelalterliches Flair zu bezaubern. In Meisenheim und anderen Orten am Glan zeugen teilweise liebevoll restaurierte Synagogen und Friedhöfe an das einst reiche jüdische Leben dort. In einigen Dörfern war zeitweise jeder dritte Einwohner jüdischen Glaubens. Am Glan geht eben nichts verloren – auch nicht die Erinnerung.
Vielleicht liegt es ja daran, dass der Glan mit 90 Kilometern zwar der längste Fluss der Pfalz ist, aber weitab von großen Städten verläuft und damit an seinem Ufer viel Platz zur freien Entfaltung ist. Der Glan entspringt im saarländischen Bexbach, fließt von da einmal quer durch das nordpfälzer Bergland und mündet bei Odernheim in die Nahe.
Genau dort liegt der wahrscheinlich magischte Ort in der Region: der Disibodenberg. Bereits die Kelten haben seine spirituelle Ausstrahlung erkannt und dort eine heilige Stätte errichtet. Die Römer bauten einen Jupitertempel und der Namenspatron des Berges, der heilige Disibod ließ sich im 7. Jahrhundert an seinem Fuß als Einsiedler nieder. 500 Jahre später errichteten Benediktiner eine gewaltige Klosteranlage, in der Hildegard von Bingen einen Großteil ihres Lebens verbrachte. Heute stehen nur noch die von Pflanzen überwucherten Ruinen, aber immer noch empfinden viele Besucher die besondere Kraft, die von dem Ort ausgeht.
Und vielleicht ist es auch kein Zufall, dass sich am Fuß des Disibodenberges in Odernheim viele Menschen angesiedelt haben, die durch alternative Lebensformen und eine nachhaltige Landwirtschaft ein Stück weit die Welt retten wollen. Wie Hans Pfeffer und seine Leute von der Bannmühle. Eigentlich Apfel-Bauer hat Pfeffer auch Anteil an der Rettung einer Tierart, die die Region im Namen trägt: die Glanrinder, die schon so gut wie ausgestorben waren. Der eine rettet Kühe, der andere alte Häuser: Architekt Klaus Dockendorf aus Matzenbach restauriert gerade die alte Getreidemühle von Essweiler, um dort ein besonderes Ferienkonzept umzusetzen: Leben wie die Müllersfamilien Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Leidenschaft von Mathias Lukas gehört dem Sägen. Eine unüberhörbare Leidenschaft. Der Mann hat hunderte Motorsägen gesammelt, die ein kleines Museum in Lauterecken füllen.
Einem Museum gleicht auch das Haus von Josef Martiné in Gimbsbach. All seine Schätze hat er auf dem Sperrmüll, bei Wohnungsauflösungen oder auf Flohmärkten gefunden. Alle Pflanzen in seinem parkähnlichen Garten stammen vom Kompost.
Als Perle des Glantals wird gerne das malerische Städtchen Meisenheim bezeichnet. Die einstige Residenz der Veldenzer blieb als einziger Ort in der Pfalz weitgehend von Kriegen und Katastrophen verschont und weiß deshalb die Besucher durch sein mittelalterliches Flair zu bezaubern. In Meisenheim und anderen Orten am Glan zeugen teilweise liebevoll restaurierte Synagogen und Friedhöfe an das einst reiche jüdische Leben dort. In einigen Dörfern war zeitweise jeder dritte Einwohner jüdischen Glaubens. Am Glan geht eben nichts verloren – auch nicht die Erinnerung.
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