Himmelscheibe von Nebra "war / ist Gott eine Göttin"
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Terra X: Herr der Himmelsscheibe
Der Jahrtausendfund von Nebra
Doku
- Sonntag 24.3.
- 20:15 - 21:00 Uhr
- (Wh. von 9.55 Uhr)
Der
sensationelle Fund der Himmelsscheibe von Nebra gibt der Wissenschaft
bis heute Rätsel auf. Was hat es mit diesem 2,3 Kilogramm schweren,
bronzenen Jahrtausendfund auf sich? "Terra X" will das Geheimnis der
Himmelsscheibe enträtseln und hat den aktuellen Forschungsstand in einem
spannenden Wissenschaftskrimi aufgearbeitet. Über mehrere Jahre hinweg
hat ein internationales Forscherteam mit modernsten Methoden intensiv
geforscht. Erst durch Prof. Meller gelangte die Himmelsscheibe 2002
überhaupt wieder in den Besitz des Landes Sachsen-Anhalt. Zuvor war sie
in einer beispiellosen Odyssee durch die Hände von Raubgräbern und
Hehlern gegangen, bevor Meller sie mithilfe von Interpol in Zürich bei
einem spektakulären Zugriff für die Wissenschaft zurückgewinnen konnte.
Mit ausgefeilten Forschungsmethoden konnten der Scheibe bereits einige
spannende Befunde entlockt werden. Mithilfe eines Birkenholzrestes am
Schwertgriff des Beifundes wurde das Vergraben der Scheibe auf circa
1600 vor Christus datiert. Chemiker fanden heraus, dass das Kupfer der
Bronzelegierung aus den Alpen stammt – aus Mühlbach am Hochkönig in
Österreich. Das Fernsehteam konnte in dem prähistorischen Kupferbergwerk
atemberaubende Aufnahmen machen und den Abbau und die Verarbeitung des
Metalls detailgetreu nachstellen. Neben den Echtheitsanalysen standen
für die Forscher weitere Rätsel im Raum. Wer hat die Scheibe gefertigt?
Und warum wurde sie gegossen? Welche Bedeutung haben die goldenen
Sterne, der Vollmond, der Sichelmond, die Horizontbögen und der
verzierte Bogen, der aussieht wie eine Barke? Bilden sie einfach nur
Naturbeobachtungen ab, oder vermitteln sie ein System, das bereits in
der Vorgeschichte das Zusammenspiel von Himmel und Erde erklärt? Der
Astronom Rahlf Hansen vom Planetarium Hamburg machte eine faszinierende
Entdeckung. Aufgrund der Auswertung babylonischer Schriften in dem
Piktogramm der Scheibe erkennt er eine Schaltregel, eine Synchronisation
von Mond- und Sonnenkalender. Doch wer konnte vor rund 4000 Jahren
bereits eine solche geniale naturwissenschaftlich-mathematische Leistung
erbringen? Welche Rolle spielten dabei die großen Bronzezeitfürsten wie
der Fürst von Leubingen, der in unmittelbarer Nähe zur Zeit der
Himmelsscheibe herrschte? Rätselhaft ist auch, dass die Scheibe offenbar
nicht in einem Guss erstellt wurde. So befinden sich gleich drei
verschiedene Goldchargen auf der Oberfläche. Offenbar wurde sie in
mehreren Schritten überarbeitet und immer wieder von unterschiedlichen
Herrschern in ihrer Bedeutung umgewidmet. Immer deutlicher wird auch,
dass die Zeit der Himmelsscheibe bereits ein intensives Netz von
europäischen Handelswegen kannte. Über diese Straßen gelangten in einer
Art prähistorischer EU wohl auch das Gold und das Zinn nach Nebra. Jetzt
zeigt sich eine deutliche Spur, woher diese Metalle gekommen sein
könnten.
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