Klaus Schmidt zu Inannas Rückkehr - GOTT und das Deutsche Kaiserreich
Johanna Arnold - König Ludwig und die Rolle Germaniens
Prof. Schachtschneider, die Germania - Julia
Carlo Schmid, Grundsatzrede..., wir haben keinen Staat zu errichten
ZDF frontal: fehlende Souveränität der BRD
Prof. Schachtschneider im Gespräch mit Jürgen Elsässer: das Deutsche Reich besteht fort !
Gregor Gysi fordert die Souveränität Deutschlands, wir brauchen kein Besatzungsstatut mehr
Prof. Schachtschneider: souverän ist, wer frei ist
Richard von Weizsäcker: Ziel deutscher Politik muss es sein den deutschen Nationalstaat wie Ihn Bismarck 1871 gründete handlungsfähig zu machen
*************************************************
Historisches Bad Kreuznach: An Kaisers Geburtstag gab es ein Sieben-Gänge-Menü
Bad Kreuznach. Bevor das Stadtarchiv ins Haus der Stadtgeschichte umzieht, wird unter der Rubrik „Demnächst im Haus der Stadtgeschichte“ jeweils ein besonderes Objekt vorgestellt. Heute: eine Menükarte zum Geburtstag Kaiser Wilhelms II. mehr...
Auszug:
Bad Kreuznach
Am
17. Januar 1898 beschloss ein Festkomitee (Oberbürgermeister Rudolf
Kirschstein, Beigeordneter August Anheuser, Stadtverordneter Karl
Spaeth), den Geburtstag Kaiser Wilhelms II. mit einem offiziellen
Festessen zu begehen. Für das Essen, das nachmittags um 17 Uhr im Hotel
Adler beginnen sollte, konnten sich die Vertreter der „hiesigen
Behörden“ in eine Liste eintragen, damit ihnen ein Platz an der
Festtafel reserviert wurde. Der Grundpreis des Essens betrug inklusive
einer halben Flasche Wein 4 Mark. Wurde zusätzlich Wein oder Schaumwein
konsumiert, bewegte sich der Preis zwischen 1,50 Mark und 10 Mark pro
Flasche.
Das Komitee suchte sich aus einer von Karl Voigtländer zusammengestellten Auswahl an „Menü-Blanketts“ ein Motiv aus. Für die Dekoration des Festsaals sollte der „Gärtner Maurer“ angefragt, und mit dem Musiker Wilhelm Pflug sollte wegen des Musikprogramms verhandelt werden. Den 59 schriftlich angemeldeten Teilnehmern des Festessens, darunter Landrat Agricola, Dr. Karl Aschoff, Max Wenzel, Dr. Abraham Tawrogi, Heinrich Puricelli, Pfarrer Karl Lind und Rektor Friedrich Müller, denen sich mehr als 20 weitere Teilnehmer anschlossen, wurde ein Sieben-Gänge-Menü offeriert.
Die vorliegende, aufwendig gestaltete farbige Menükarte, in die das Konterfei von Wilhelm II. eingestanzt ist, wurde in der Kunst- und Buchdruckerei und Lithographischen Anstalt von Robert Voigtländer in Kreuznach bedruckt. Auf vier Seiten sind Anlass, Speisenfolge, Wein- und Schaumweinauswahl sowie das abwechslungsreiche Musikprogramm abgedruckt.
Eine „Echte Schildkröten-Suppe“, wozu das „ächte Schildkrötenfleisch“ eigens von dem Gastwirt Franz Hessel aus Hamburg bezogen wurde, eröffnete das Menü aus Steinbutt, Ochsenlende, frischem Hummer und Truthahn. Es folgten Vanilleeis, Käse und Dessert. Unter den Weinen und Schaumweinen befinden sich lokale und regionale Gewächse wie der Kauzenberger oder Rüdesheimer und die Namen bekannter Schaumweinproduzenten wie Joseph Stöck & Söhne oder Moët & Chandon. Bei der Auflistung der Musikstücke fällt der „Kaiser-Wilhelm-Marsch“ auf – eine Komposition des Kreuznachers Wilhelm Pflug. Ob die anderen drei Festessen im Berliner Hof, dem Pfälzer Hof und dem Augustiner ähnlich opulent ausgerichtet waren, ist nicht bekannt. Das Festessen im Hotel zum Adler verlief in „gehobener und angeregter Stimmung“. Das Kaiserhoch wurde von Bezirkskommandeur Oberst von Wolffersdorff ausgesprochen, und zum Ausklang des Abends, wie auf der Menükarte vermerkt, sangen alle die Verse eins, drei und fünf der Nationalhymne.
Die Menükarte ist ein Zeugnis der bürgerlichen Fest- und Feierkultur des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Aufgrund des offiziellen Charakters der Kaisergeburtstagsfeier ist sie in der Akte über „Oeffentliche Feste, Feierlichkeiten, Jubiläen, Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers und Königs“ im Stadtarchiv erhalten geblieben, auch als Beleg für die von Verwaltungsseite gepflegte Loyalität zum Herrscherhaus.
Bad Kreuznach. Bevor das Stadtarchiv ins Haus der Stadtgeschichte umzieht, wird unter der Rubrik „Demnächst im Haus der Stadtgeschichte“ jeweils ein besonderes Objekt vorgestellt. Heute: eine Menükarte zum Geburtstag Kaiser Wilhelms II. mehr...
Auszug:
Bad Kreuznach
Historisches Bad Kreuznach: An Kaisers Geburtstag gab es ein Sieben-Gänge-Menü
Der Geburtstag des Kaisers wurde 1898 mit einem mehrgängigen Essen gefeiert, davon zeugt die erhaltene Menükarte.
Foto: Stadt
Das Komitee suchte sich aus einer von Karl Voigtländer zusammengestellten Auswahl an „Menü-Blanketts“ ein Motiv aus. Für die Dekoration des Festsaals sollte der „Gärtner Maurer“ angefragt, und mit dem Musiker Wilhelm Pflug sollte wegen des Musikprogramms verhandelt werden. Den 59 schriftlich angemeldeten Teilnehmern des Festessens, darunter Landrat Agricola, Dr. Karl Aschoff, Max Wenzel, Dr. Abraham Tawrogi, Heinrich Puricelli, Pfarrer Karl Lind und Rektor Friedrich Müller, denen sich mehr als 20 weitere Teilnehmer anschlossen, wurde ein Sieben-Gänge-Menü offeriert.
Die vorliegende, aufwendig gestaltete farbige Menükarte, in die das Konterfei von Wilhelm II. eingestanzt ist, wurde in der Kunst- und Buchdruckerei und Lithographischen Anstalt von Robert Voigtländer in Kreuznach bedruckt. Auf vier Seiten sind Anlass, Speisenfolge, Wein- und Schaumweinauswahl sowie das abwechslungsreiche Musikprogramm abgedruckt.
Eine „Echte Schildkröten-Suppe“, wozu das „ächte Schildkrötenfleisch“ eigens von dem Gastwirt Franz Hessel aus Hamburg bezogen wurde, eröffnete das Menü aus Steinbutt, Ochsenlende, frischem Hummer und Truthahn. Es folgten Vanilleeis, Käse und Dessert. Unter den Weinen und Schaumweinen befinden sich lokale und regionale Gewächse wie der Kauzenberger oder Rüdesheimer und die Namen bekannter Schaumweinproduzenten wie Joseph Stöck & Söhne oder Moët & Chandon. Bei der Auflistung der Musikstücke fällt der „Kaiser-Wilhelm-Marsch“ auf – eine Komposition des Kreuznachers Wilhelm Pflug. Ob die anderen drei Festessen im Berliner Hof, dem Pfälzer Hof und dem Augustiner ähnlich opulent ausgerichtet waren, ist nicht bekannt. Das Festessen im Hotel zum Adler verlief in „gehobener und angeregter Stimmung“. Das Kaiserhoch wurde von Bezirkskommandeur Oberst von Wolffersdorff ausgesprochen, und zum Ausklang des Abends, wie auf der Menükarte vermerkt, sangen alle die Verse eins, drei und fünf der Nationalhymne.
Die Menükarte ist ein Zeugnis der bürgerlichen Fest- und Feierkultur des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Aufgrund des offiziellen Charakters der Kaisergeburtstagsfeier ist sie in der Akte über „Oeffentliche Feste, Feierlichkeiten, Jubiläen, Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers und Königs“ im Stadtarchiv erhalten geblieben, auch als Beleg für die von Verwaltungsseite gepflegte Loyalität zum Herrscherhaus.
Die Karte findet sich jetzt noch im Stadtarchiv unter StAKH 726.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen