Am 12. September 2014 20:12 schrieb Errol u. Linda Gutowski <ergu-mail@t-online.de>:
Israelische Elite-Reservisten verweigern sich"Einheit 8200" gegen Palästinenser IsraelsElite-Reservisten verweigernStand: 12.09.2014 14:05 UhrIsrael hat den Auslandsgeheimdienst Mossad, den Inlandsgeheimdienst Shin Bet und dieEliteeinheit 8200. Deren Soldaten sollen geheimdienstlich militärische Aufklärungbetreiben, werden aber auch bei Aktionen gegen Palästinenser eingesetzt. DutzendeReservisten wollen das nicht länger mitmachen.Von Torsten Teichmann, ARD-Hörfunkstudio Tel AvivDer Brief klingt wie eine Kündigung:"Wir werden uns nicht länger an Aktionen gegen Palästinenser beteiligen und weigern uns,ein Werkzeug zu sein bei der Vertiefung der militärischen Kontrolle über die besetztenGebiete."Noa heißt eine der Unterzeichnerinnen, die bereit ist, mit dem ARD-Studio Tel Aviv zusprechen. Sie hatte sich 2006 freiwillig für die - in Israel - hochgelobte Einheit 8200, die fürdie militärische Aufklärung zuständig ist, gemeldet: "Geheimdienstarbeit dient nicht nur demUmgang mit terroristischen Gefahren. Die Einheit ist davon weit entfernt. Was sie tut: Sienutzt ihre absolute Macht und ihren absoluten Zugang zu Informationen über Menschen inden besetzten Gebieten, um sie zu manipulieren, auch um sie zu erpressen, für allesMögliche."Israelische Elite-Einheit verweigert Dienst in besetzten GebietenTorsten Teichmann, ARD Tel Aviv12.09.2014 13:37 UhrDownload der AudiodateiNach vorliegenden Aussagen von Reservisten nutzt die Armee offenbar private Informationenüber Homosexualität bei Palästinensern, Ehebruch oder die Notwendigkeit einer dringendenmedizinischen Behandlung im Ausland, um Spitzel zu werben.In einer Aussage, die die israelische Militärzensur freigegeben hat, heißt es:"Der israelische Staat verweigert Dir eine Behandlung oder sie lassen Dich sterben, wenn Duzum Beispiel nichts über Deinen Cousin sagst, den sie gerade suchen."Eine Bevölkerung, die sich nicht wehren kannDer 29-jährige D. war acht Jahre bei der Unit 8200. Er stellt Geheimdienstarbeit nichtgrundsätzlich infrage. Im Fall der Palästinenser aber habe er der militärischen Herrschaft übereine Bevölkerung gedient.Eine Bevölkerung, die sich nicht wehren könne: "Sie haben keinen Schutz durch rechtlicheMöglichkeiten, sie haben keinen Schutz durch einen eigenen Staat. Und die gesammeltenInformationen können in allen Lebensbereichen gegen sie verwendet werden, weil sie vondem Regime zusammengetragen werden, das sie kontrolliert."Ein Reservist greift in seiner Aussage, die dem ARD-Studio Tel Aviv vorliegt, die Praxis dergezielten Tötung von Palästinensern auf. Die Information über mögliche Ziele liefert offenbardie Einheit 8200:"In einem Fall war da eine verdächtige Person in der Nähe von einer Lagerhalle imGazastreifen. Wir dachten: Das ist unsere Zielperson. Wir hatten lange nach ihr gesucht. DerOrt, der Zeitpunkt und andere Fakten sprachen dafür, dass sie es war. Aber nachdem wir sieeliminiert hatten, stellte sich heraus, dass es ein Kind war.""Sie wissen nicht, was wir getan haben"Die Armee räumt ein, dass Unschuldige getötet werden können, weist alle anderen Vorwürfein einer Erklärung aber zurück. Das alles kratzt am Image der Eliteeinheit. Bisher sorgtenehemalige Soldaten aus diesem Bereich der Armee vor allem für Schlagzeilen als Stützen derisraelischen Hightech-Industrie.Die 43 Reservisten und ehemaligen Soldaten, die den Brief unterschrieben haben, zeichnennun ein ganz anderes Bild. So sagt Noa: "Ich nehme Stellung - nicht politisch, sondernmoralisch. Ich sage: Mir geht es nicht gut mit dem, was ich getan habe. Ich glaube, dieMenschen wissen nicht, was wir getan haben, was die Armee macht, was die Einheit 8200 tut.Ich halte also einen Spiegel vor Dein Gesicht und lasse es Dich sehen."
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