siehe dazu auch:
evangelische Kirche fordert Herstellung der Reichsgrenzen - Friedensvertrag
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Quelle: kirche-im-swr.de - Friede
Frieden
finden alle gut! Aber das heißt erst mal noch gar nichts. Denn über den
Frieden gehen die Ansichten auseinander. Im Alten Rom galt es als
Friede, wenn alle Feinde mit brutaler Gewalt unterworfen waren. Die Pax
Romana, so hieß das dann. Sie war mit Blut geschrieben. Und für viele
Menschen bedeutete sie versklavt, verschleppt und unterdrückt zu sein.
Für
die alten Germanen war Friede dort, wo man mit Sippe und Familie in
Ruhe leben konnte. Und sie verstanden das ganz wörtlich. Sie zogen Zäune
und Mauern. Einfrieden nannten sie das. Und der Bereich, der so
entstanden war, wurde mit Gewalt gegen Feinde von außen verteidigt.
Sieht
man in unsere Zeit, dann bestimmen meist die Großmächte, was Frieden
ist. Da fallen Bomben, von denen behauptet wird, sie seien zur
Friedenssicherung geworfen. Und da wird durch Stärke versucht, andere in
Schach zu halten. Bis heute werden Zäune gebaut, um andere draußen zu
halten. Und Mauern. Und was man im Großen in der Weltpolitik beobachten
kann, sieht man im Kleinen in manchem Nachbarschaftskonflikt.
Jesus
hatte eine andere Idee von Frieden. Er wollte die Spirale von Gewalt
und Gegengewalt schon ganz zu Anfang unterbrechen. Jesus hat gesagt:
Wenn Dir einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die
linke hin.
So hat er sich Frieden vorgestellt. Keine Rede von
Mauern. Kein Wort über die Macht des Stärkeren. Um sich so zu verhalten
muss man mutig sein. Denn man riskiert einiges. Z.B. das die Gegenseite
das Friedensangebot zum eigenen Vorteil ausnutzt.
Und kein Wunder:
Bei vielen, damals schon, galt Jesus mit derartigen Ansichten als
Phantast. Aber ich stelle mir vor wie die Welt aussähe, wenn sich seine
Vorstellung vom Frieden durchsetzen würde. Wenn die Menschen es schaffen
würden, dem Reflex zur Gegengewalt zu widerstehen. Wenn also ein
Nachbar mal wieder am Sonntag den Rasen mäht, nicht gleich mit der
Heckenschere oder dem Laubsauger antworten. Vielleicht ist eine
Einladung zum Kaffee oder einem Bier wirkungsvoller und der Anfang einer
entspannteren Nachbarschaft. Jeder findet Frieden gut. Mir gefällt
dabei der Friede am Besten, der ohne Gewalt auskommt. Und so verstehe
ich auch Jesus, der Ideen hatte, wie das gehen könnte.
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