Freitag, 7. September 2018

Kirchen gratulieren jüdischen Gemeinden zum Neujahrsfest

               zu erwähntem "Antisemitismus" siehe auch:

G. Koch zum Thema "Antisemitismus"

*********************************************

Artikel
07.09.2018 - 15:32
Vertreter aus katholischer und evangelischer Kirche haben zum jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana Glück- und Segenswünsche übermittelt.

Auszug:


Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, schrieb am Freitag an den Präsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sowie an alle jüdischen Mitbürger: "Jahresübergänge laden dazu ein, innezuhalten, zurückzuschauen und Bilanz zu ziehen." Viele Entwicklungen der vergangenen Monate seien besorgniserregend. Dazu zähle auch die Zunahme antisemitischer Äußerungen und Ausschreitungen. Das jüdische Fest beginnt in diesem Jahr am Sonntagabend.

Innehalten, Zurückschauen und Bilanz ziehen

Der evangelische hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung und der hannoversche Landesbischof Ralf Meister gratulierten den jüdischen Gemeinden ebenfalls. Auch sie beklagten eine wachsende Judenfeindlichkeit in Deutschland. Jung nannte den Antisemitismus eine bedrückende Belastung für die jüdischen Gemeinden und die ganze Gesellschaft. "Ich verurteile dies entschieden und sehe uns verpflichtet, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um antisemitische Haltungen und Handlungen wirksam zu bekämpfen", betonte Jung.

Christlicher Glaube und Judenfeindlichkeit schließen sich aus

Meisters Ansicht nach bietet der Reformationstag am 31. Oktober, der in einigen Ländern gesetzlicher Feiertag ist, eine Gelegenheit, dem Antisemitismus entschieden entgegenzutreten. "Der Reformationstag bietet die Chance, das Thema des christlichen Antisemitismus aufzugreifen und zu unterstreichen, dass sich christlicher Glaube und Judenfeindlichkeit ausschließen."

Auch der Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Frank Otfried July, und der katholische Kölner Erzbischof, Rainer Maria Woelki, beglückwünschten die Juden zum Neujahrsfest. July schrieb: "Mit großer Sorge sehen wir, wie rasch sich durch die Parolen des Hasses Tausende auf die Straße locken lassen, wie Feindschaft gegen jeweils anders Glaubende, gegen Menschen anderer Herkunft und Hautfarbe um sich greifen und wie leicht sich daraus Gewalttätigkeit entwickeln kann."

Keine Kommentare: