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Kirchweihe, Kirchenweihe | Lexikon Religion und Kirche - Kathweb
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Auszug:
Kirchweihe, Kirchenweihe
"Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen", sagt Jesus Christus im Matthäus-Evangelium (Mt 18,20). Daher sind Christinnen und Christen für ihre Gottesdienste an keinen bestimmten Ort gebunden. Sie können sich überall versammeln, um zu beten, das Wort Gottes aus der Bibel zu hören und die Eucharistie zu feiern. Entscheidend ist nicht wo, sondern dass sie sich versammeln.Seit dem dritten Jahrhundert ist es üblich, zur Versammlung in einem bestimmten Gebäude, der Kirche, zusammen zu kommen. Das Kirchengebäude ist nicht durch sich ein besonderer Ort, sondern erlangt seine Würde "durch das darin versammelte Gottesvolk und seine im Gottesdienst erfahrene Begegnung mit Gott" (Rupert Berger). Problematisch ist es, von der Kirche als Wohnstätte Gottes zu sprechen, denn nach christlichem Verständnis will Gott an jedem Ort und zu jeder Zeit den Menschen nahe sein.
Bei der Kirchweihe wird eine Kirche ihrer Bestimmung als Versammlungsort der Gemeinde übergeben. Die Kirchweihe leitet in der Regel der Ortsbischof, in einem Verhinderungsfall ein anderer Bischof. Als Ausnahmefall gilt, wenn eine Kirchweihe von einem dazu eigens beauftragten Priester vorgenommen wird.
Die Liturgie der Kirchweihe war im Laufe der Geschichte vielfachen Einflüssen und Veränderungen unterworfen. Der heutige Kirchweihritus findet im Rahmen einer Messfeier statt und besteht aus der
- Segnung des Wassers am Taufbrunnen mit Entzünden der Osterkerze und Tauferinnerung der Gemeinde,
- Segnung des Ambos (Lesepult) als Ort der Verkündigung des Wortes Gottes zu Beginn des Wortgottesdienstes,
- Weihe des Altares vor der Eucharistiefeier,
- Segnung des Tabernakels (Aufbewahrungsort des eucharistischen Brotes) nach der Kommunion.
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