was sagen Herr Gaggermeier und Herr Dr. Kohl dazu ?
Dr.
Klaus Maurer, Auszug aus seinem Buch..."der rechtliche Trick der
Versklavung" - Mensch, natürliche Person, juristische Person
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Quelle: kirche-im-swr.de
Ralf ist in der DDR groß geworden. Ich habe ihn in der Weinbruderschaft der Pfalz kennengelernt.
26
Jahre lang hat er die DDR erlebt. Es ist hoch interessant, wie er aus
dieser Perspektive unsere Gesellschaft sieht. Ihm fällt manches Positive
auf, was für uns allzu selbstverständlich ist, weil wir es nicht anders
kennen. Er aber schon. Er hat mir ein Schlüsselerlebnis erzählt.
In
der DDR sagten alle in den Ämtern und bei der Polizei: „Bürger, kommen
Sie!“ Keine Anrede mit Namen. Beim Wehrdienst hieß er „Genosse Soldat!“;
auf der Uniform gab es auch kein Namensschild. Nie wurde jemand mit
Namen angesprochen, sondern alle gleich – gleich anonym, gleich
unpersönlich. Weil in der klassenlosen Gesellschaft alle gleich sein
sollten. Deshalb wurde alles Individuelle eingeebnet.
Im
Nachhinein sagt Ralf: „Das war eine schleichende Entpersönlichung, eine
fortwährende Entmündigung.“ Das ist ihm aber erst bewusst geworden, als
er das Gegenteil erlebt hat. Gleich 1989 in der deutschen Botschaft in
Algier. Da steht er einem Beamten gegenüber – und der sagt freundlich zu
ihm: „Hallo, Herr Gaggermeier.“ Zum ersten Mal erlebt er, dass er
selbst, er persönlich gemeint war, dass er mit seinem Namen angesprochen
wird: „Ich war auf einmal der Ralf Gaggermeier - das war für mich der
absolute Hammer!“
Und auch danach hat er es bei den Behörden so
erlebt. Diese Kontrasterfahrung hat ihn gelehrt: „Dieser Staat achtet
den Menschen extrem. Er nimmt den Einzelnen als diese einmalige Person
ernst.“
Das hat ihn geprägt. Ihm ist für sein Leben wichtig
geworden: „Ich möchte jeden einzelnen Menschen als ihn selbst achten und
wertschätzen.“
Das kommt gerade dann zum Ausdruck, wenn jemand
mit seinem Namen angesprochen wird.Deshalb beginnt jede Taufe auch
damit, dass die Eltern nach dem Namen gefragt werden, den sie ihrem Kind
gegeben haben. Den sagen sie dann laut – in der Hoffnung, dass alle ihr
Kind als diese einmalige Person achten und annehmen, die es ist.
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