was sagt Beate Hirt dazu !?
G. Koch zum Thema "Antisemitismus"
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Quelle: kirche-im-swr.de
Prost
Neujahr, einen guten Rutsch! Das wünsch ich heute mitten im September.
Denn für rund 200.000 Menschen in Deutschland beginnt heute ein neues
Jahr: Rosch-Haschana ist heute, das jüdische Neujahrsfest. Unser „guter
Rutsch“ übrigens kommt sprachlich vom jüdischen Neujahrswunsch
Rosch-Haschana-tov. Morgen am Dienstag geht es dann gleich weiter mit
dem Prost-Neujahr-Wünschen: Da haben nämlich die rund viereinhalb
Millionen Muslima und Muslime bei uns ihren Jahresbeginn.
Gleich
zwei große Religionen feiern also diese Woche den Start in ein neues
Jahr. Ich find‘s spannend, welch unterschiedliche Jahreszahlen auf den
Kalendern stehen. Im jüdischen Kalender startet heute das Jahr 5779 – da
wird traditionell gerechnet seit der Erschaffung der Welt, auch wenn
man mittlerweile weiß, dass die wohl ein bisschen länger her ist. Bei
den Muslimen geht erst das Jahr 1440 los – für sie beginnt die
Zeitrechnung mit der Auswanderung des Propheten Mohammed von Mekka nach
Medina.
1440, 2018, 5779: Die Kalenderjahre sind natürlich auch
ein Hinweis darauf, wie alt die Religionen sind: Der Islam ist die
jüngste Religion, als Christin gehöre ich zur mittelalten, sozusagen zum
„Sandwichkind“ der drei – und die Jüdinnen und Juden sind, wie man
manchmal sagt, unsere „älteren Geschwister“.
„Geschwister“, das
find ich ein gutes Wort für die Menschen der drei Religionen, Judentum,
Christentum, Islam. Für mich sind wir alle Glaubensgeschwister. Wir
glauben, bei allen Unterschieden, an einen Gott. An den Gott, der die
Welt erschaffen hat und den Menschen nach seinem Abbild. An den Gott,
der uns liebt und der will, dass wir uns gegenseitig lieben. Mir tut es
weh, wenn gegen Juden gehetzt und Muslime abgewertet oder beschimpft
werden. Das ist für mich wirklich, als würden Geschwister, als würde
Familie beschimpft.
Ich wünsch meinen Geschwistern im Glauben,
den jüdischen und den muslimischen, in dieser Woche ein gutes neues
Jahr. Und ich wünsche uns allen, dass wir uns immer besser verstehen
zwischen diesen drei großen Religionen und dass wir respektvoll und
friedlich miteinander leben.
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