Lydia,
die aus Thyatira in Kleinasien stammte, lebte als „Purpurkrämerin“ in
Philippi im Norden Griechenlands. Sie hatte sich hier offenbar als
selbstständig ...
Lydia,
die aus Thyatira in Kleinasien stammte, lebte als „Purpurkrämerin“ in
Philippi im Norden Griechenlands. Sie hatte sich hier offenbar als
selbstständig tätige Händlerin niedergelassen und war durch ihren
einträglichen Beruf zu Ansehen und Wohlstand gelangt. Sie ließ sich vom
Apostel Paulus taufen und soll nicht nur die erste Christin in der
Stadt, sondern auch die erste Christin auf europäischen Boden gewesen
sein (bisher hatte das Christentum nur in Vorderasien Fuß gefasst). Als
„Apostelschülerin“ unterstützte sie die Ausbreitung des Christentums und
wurde, da sie vermögend war, eine „Mäzenin“ der christlichen
Glaubensverkünder. Als dann Paulus und seine Begleiter gefangen genommen
und schließlich als „Friedensstörer“ aus der Stadt gewiesen wurden,
nahm sie die Männer ungeachtet der eigenen Gefährdung gastfreundlich in
ihrem Haus auf. Historisches: Die Tätigkeit der Frauen im frühen
Christentum beschränkte sich nicht nur darauf, herumziehende
Glaubensboten zu beherbergen und zu versorgen. Sie versammelten oft die
Gläubigen in ihren Häusern, leiteten nicht selten den Gottesdienst, der
freilich noch keine festen Formen aufwies, wirkten sogar als
Vorsteherinnen der Gemeinden, nahmen sich der Bedürftigen an und waren
oft selbst missionarisch tätig. Mehrere von ihnen wurden von Paulus
ausdrücklich als Mitarbeiterinnen bezeichnet und in seinen Grußlisten
namentlich hervorgehoben
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