Sonntag, 26. August 2018

Papst besucht Irland und prangert tausendfachen Missbrauch an / Kritiker halten dem Pontifex jedoch vor, seinen Worten keine Taten folgen zu lassen




Papst besucht Irland und prangert tausendfachen Missbrauch an

Papst Franziskus hat bei einem Besuch in Irland die tausendfachen sexuellen Misshandlungen von Kindern durch katholische Geistliche in dem Land scharf verurteilt. „Ich bitte den Herrn inständig um... Mehr»

Auszug:

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Papst Franziskus hat bei einem Besuch in Irland die tausendfachen sexuellen Misshandlungen von Kindern durch katholische Geistliche in dem Land scharf verurteilt. „Ich bitte den Herrn inständig um Vergebung für diese Sünden, für den Skandal und Verrat, den so viele in der Familie Gottes empfinden“, sagte das Kirchenoberhaupt am Sonntag bei einem Besuch im Marienwallfahrtsort Knock im Westen Irlands. Die Taten seien eine „offene Wunde“, die die Kirche herausforderten, „fest und entschlossen die Wahrheit und die Gerechtigkeit zu suchen“.
Irland gehört zu den Staaten, in denen Priester und Ordensschwestern massiv Kinder und Frauen missbrauchten und misshandelten. Kritiker halten dem Pontifex jedoch vor, seinen Worten keine Taten folgen zu lassen. Mit acht ausgewählten Opfern hatte sich Franziskus am Samstag getroffen. Darunter auch Marie Collins, die als ehemaliges Mitglied der Päpstlichen Kinderschutzkommission zu den prominentesten Missbrauchs-Überlebenden zählt. Im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur kritisierte sie anschließend, dass der Papst keine zusätzlichen Strukturen aufbauen wolle, um die systematische Vertuschung von Missbrauchstaten aufzuarbeiten.
„Ich bin enttäuscht über die Weigerung, mehr Rechenschaftsstruktur einzuführen und eine robustere, unabhängigere Struktur“, sagte Collins.
Positiv sei dagegen gewesen, dass Franziskus die Vertuschung eindeutig benannt habe. Das werde es in Zukunft schwerer machen, die Vorgänge zu leugnen.
Den Worten Taten folgen zu lassen forderte auch Regierungschef Leo Varadkar. Der Papst solle seinen Einfluss nutzen, um für „Gerechtigkeit und Wahrheit“ in den Missbrauchsfällen der katholischen Kirche in Irland und weltweit zu sorgen, sagte Varadkar bei einem Empfang zum Auftakt der Reise am Samstag in Dublin......

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