eben mehr oder weniger "zufällig" entdeckt..., hier wird auch unser Altbürgermeister Willi Kaul erwähnt, ich tel. gerade mit seiner Frau... Damals war wohl auch nicht alles "eitel Sonnenschein", wie sagt Angela Merkel: wenns ein Problem gibt, "muss" man miteinander reden...
....Julia Klöckner hab ich mal auf einer "erweiterten Reichsversammlung" gesehen, dem stimme ich größtenteils zu....
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allgemeine-zeitung.de/landkreis-bad-kreuznach/zoelle-schmuggel-und-schikanen-im-drei-laender-eck-zwischen-preussen-bayern-und-hessen
Auszug:
KREIS BAD KREUZNACH - Skandal im Grenzbezirk: 1852 liefert der Küfer
Valentin Schmuck aus Ebernburg Holzbadewannen für den Kurbetrieb in
Münster am Stein. Die Empörung ist groß, vor allem bei der Kreuznacher
Konkurrenz. Wie könne so etwas angehen, beschwert sich die Kreuznacher
Küfer-Innung, denn dieser Schmuck in Ebernburg sei doch schließlich
Ausländer!
Skandal im Grenzbezirk
So verzeichnet es die Chronik von Ebernburg. Und tatsächlich: Zu
jener Zeit gibt es an der Nahe eine Staatsgrenze mit Zoll, Kontrollen
und allen Schikanen. Ebernburg gehört zur Pfalz und damit zum Königreich
Bayern, Münster dagegen zur Rheinprovinz des Königreichs Preußen –
Grenzen, wie sie der Wiener Kongress 1815 geschaffen hatte, so absurd
sie den Einheimischen auch vorgekommen sein mögen. Die Münsterer sind
„Sau-Preiß’n“, die Ebernburger „Bazis“. Die Nahe wird für fast 150 Jahre
zum Weißwurst-Äquator – bis 1945. Alle müssen diese Grenzen
respektieren – samt der Kuriositäten. So gibt es im Huttental gegenüber
von Bad Münster, als das dortige Restaurant noch nicht abgebrannt war,
einen Tisch, auf dem die bayrisch-preußische Grenze markiert ist.
Kein Casino auf Ebernburg
Um die Ebernburg entwickelt sich sogar ein preußisch-bayrischer
Streit. Im preußischen Bad Kreuznach floriert der Kurbetrieb, vor allem
mit englischen Kurgästen. Die brauchen Zeitvertreib – und so entsteht
1842 die Idee eines Spielcasinos. Im spielfeindlichen, spartanischen
Preußen undenkbar. Und so wird die Ebernburg drüben in Bayern als
Standort vorgeschlagen. Doch die deutschen Patrioten unter Führung des
Dichters Ferdinand Freiligrath protestieren gegen diese „Entweihung“ der
„Herberge der Gerechtigkeit“. Das Spielcasino wird nie gebaut.
Im Huttental weiter aufwärts beginnt das Großherzogtum
Hessen-Darmstadt. Dessen linksrheinisches Gebiet wird vor 200 Jahren zur
„Provinz Rheinhessen“ – und am Schäferplacken liegt das
„Drei-Länder-Eck“. Vom einstigen Drei-Länder-Stein sind nur noch Trümmer
vorhanden. Er wird 1933 von den Nazis zerstört, denen die Vielfalt der
Länder im Reich ein Dorn im Auge ist. Die wichtigste Zollstation
zwischen Kreuznach und Hessen ist der Darmstädter Hof kurz vor
Hackenheim. Noch heute trennt ein Feldweg die dortigen beiden Gehöfte –
auf ihm verlief früher die Grenze zwischen Preußen und Hessen. Im Jahre
1820 berichtet die Chronik, dass der Kreuznacher Gastwirt Valentin
Pitthahn Branntweinfässer von „Kappes-Laubersheim“ (heute:
Frei-Laubersheim) auf einem mit Klee beladenen Wagen über die Grenze
schmuggeln will, doch er wird von Zollbeamten erwischt. Der Schnaps wird
beschlagnahmt, Pitthahn muss eine Geldstrafe zahlen.
Billig gefeiert in Hackenheim
Drüben in Hessen kostet damals der Wein nur halb so viel wie im
preußischen Kreuznach und ist vermutlich auch besser. So kommt es, dass
das rheinhessische Hackenheim, nur drei Kilometer von der Stadt
entfernt, zum beliebten Ausflugsziel der Kreuznacher wird. Die
außergewöhnlich vielen Hackenheimer Straußwirtschaften sind in jenen
Zeiten entstanden. Daran erinnert Winzer und Alt-Bürgermeister Willi
Kaul und meint: „Die Kreuznacher kommen noch heute gerne nach Hackenheim
in die Straußwirtschaften.“ Ein besonderes Ärgernis für Kreuznach ist
die Regelung über die Salinen. Das Gebiet des Salinentals ist preußisch,
doch die Nutzung der Gradierwerke wird dem Großherzog von Hessen
zugesprochen – als Ausgleich für die Salzwerke, die er im Westfälischen
verloren hatte. Die Kreuznacher müssen hohe Preise und sogar Zoll für
die Sole zahlen. Erst 1897 kann Kreuznach die Salinen den Hessen
abkaufen – für 1,1 Millionen Mark.
In Meisenheim markiert der „Hessenstein“ an der Glanbrücke am
Untertor die frühere Grenze zwischen Preußen und der Landgrafschaft
Hessen-Homburg, zu der Meisenheim beim Wiener Kongress geschlagen wird.
Als sich Preußen die Landgrafschaft 1866 einverleibt, wird der hessische
Löwe auf dem Stein durch den preußischen Adler ersetzt.
Kirchen mit alten Grenzen
Welche bayrisch-preußisch-hessischen Spuren sind geblieben? Außer
einigen vereinzelten Grenzsteinen im Gelände nicht viel. Der
Fußballverein von Ebernburg heißt immer noch „FC Bavaria“ – die nächste
„Borussia“ (lateinischer Name für Preußen) allerdings gibt es erst in
Eckelsheim. Die Volksbank hat ihre Reviere immer noch nach
bayrisch-preußischem Proporz aufgeteilt: In Ebernburg findet sich eine
Filiale der Volksbank Kaiserslautern-Nordpfalz, gegenüber in Bad Münster
die Filiale der Volksbank Rhein-Nahe-Hunsrück.
Nur die Landeskirchen halten noch komplett die Grenzen von 1815 ein.
Das ehemals bayrische Gebiet gehört zum Bistum Speyer und somit zur
Evangelischen Kirche der Pfalz, die preußischen Gebiete zum Bistum Trier
und der Evangelischen Kirche des Rheinlandes. Und oberhalb des
Rheingrafensteins fängt das Bistum Mainz und die Evangelische Kirche in
Hessen und Nassau an, zu denen die rheinhessischen Stadtteile von Bad
Kreuznach gehören. Bad Kreuznach ist somit heute die einzige Stadt, die
gleich von drei Kirchenprovinzen zerteilt wird.
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1 Kommentar:
bin dann gegen Mittag nochmal zu unserem ehem. Ortsbürgermeister gefahren und habe u. a. von der Verabschiedung vom Landrat Diel berichtet und dass der VG Bürgermeister Lüttger dies gut moderierte. Er meinte auch, dies wäre ein guter und kompetenter Mann.. Ich sprach dann auch den Papsterlass an, davon hatte Er scheinbar noch nichts gehört....
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