Dienstag, 28. August 2018

Anstösse, Kirche im SWR: der heilige Augustinus und das große Geheimnis Gott / können wir Gott mit unserem Kopf erfassen !?

                siehe dazu auch:

die Manipulation der "Götter" - die Verlagerung Gottes ins außen



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Quelle: Kirche im SWR
Buch, Kind, Muschel damit wird er häufig dargestellt: Der Heilige Augustinus. Eine seltsame Kombination. Buch ist klar. Er ist einer der bedeutendsten Theologen der Christenheit – ein so genannter Kirchenvater. Er lebte im vierten und fünften Jahrhundert, von ihm sind über 100 Bücher, etwa 1000 Predigten und gut 200 Briefe überliefert. Seine Werke gelten als Grundlage der abendländischen Theologie. Von daher ist es verständlich, dass er gerne mit einem dicken Buch in der Hand dargestellt wird.

Aber was soll das Kind mit der Muschel? Dazu gibt es eine schöne Geschichte: Augustinus geht am Meer spazieren. Er arbeitet gerade an einem Buch über das Geheimnis Gottes. Da sieht er ein Kind. Es hat ein Loch in den Sand gegraben. Mit einer Muschel in der Hand läuft es immer wieder zum Meer, schöpft Wasser und gießt es in dieses Loch. Augustinus beobachtet das Kind und fragt nach einer Weile: „Was machst du denn da?“ „Ich schöpfe das Meer in dieses Loch!“ antwortet das Kind. „Du Narr“ meint daraufhin Augustinus, „du kannst doch das große weite Meer nicht in dieses kleine Loch füllen.“ Das Kind schaut daraufhin den großen Augustinus durchdringend an und sagt: „Aber Du bildest dir ein, dass große Geheimnis Gott in deinem kleinen Kopf erfassen zu können.“
Ich liebe diese Geschichte und finde es gut, dass der Heilige Augustinus nicht nur mit dem Buch, sondern auch mit dem Kind mit der Muschel dargestellt wird. Das Buch steht für die vielen klugen Versuche des Augustinus, Gott erfassen zu wollen. Und die Geschichte vom Kind mit der Muschel steht dafür, dass alles theologische Reden von Gott – und sei es noch so gescheit – seine Grenzen hat. Es Gott nie ganz erfassen kann. Eine tröstliche Geschichte für alle, die mit ihrem Denken, Reden und Grübeln über Gott einfach nicht weiterkommen. Eine tröstliche Geschichte auch für mich.

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